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Årabrot RITE OF DIONYSUS

Noise Rock, Dalapop/Bengans (10 Songs / VÖ: 29.8.)

4.5/ 7
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Irgendwann werden Kjetil „Tall Man“ Nernes und seine Frau Karin „Dark Diva“ Park vor ihrer norwegischen Wohnkirche stehen wie das Paar auf dem ‘American Gothic’-Gemälde von Grant Wood: Streng dreinblickend und mit Mistgabel – düster, ironisch, prächtig aus der Zeit gefallen. Kjetils Vocals erinnern oft an Matt ­Johnson von The The, während die ­Atmosphäre etwas von Michael Giras Swans hat – besonders, wenn Årabrot mit archaisch-ländlichem Charme spielen (wie in ‘Rock’n’Roll Star’) oder ihr repetitives Moment ausfahren (‘Pedestal’). Das schleppende ‘The Devil’s Hut’ lebt von zeremonieller Atmosphäre, blecherner Snare und schunkelndem Southern ­Gothic. Überhaupt ist das Tempo von RITE OF DIONYSUS eher gemessen: als führten die kongenialen Kjetil und Karin eine Prozession auf, ihren Ritus. Dabei geht es unweigerlich um Existenzielles. Kjetil ist ein Überlebender, er hat unter horrenden Qualen den Krebs besiegt, seither ist seine Musik so kreativ wie kompromisslos geworden. Sie entfernt sich immer weiter von den „alten“, räudigen Årabrot. Es gibt sogar Platz für puren Achtziger Jahre-Dark Synth Dance wie ‘Of Darkness And Light’, durch das er – herrlich! – mit verzweifelt-angewider­ten Vocals stolpert. Apropos OF DARK­NESS AND LIGHT: so hieß schon das 2023er-Album, und RITE OF DIONYSUS ist während derselben Sessions entstanden. Årabrot hatten da einen guten Lauf.

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