
Für diesen Nebenprojektabstecher hat sich Jake „The Preacher” Cavaliere, seit einem Vierteljahrhundert Sänger und Farfisa-Organist der kalifornischen Garagen-Rocker-Gang The Lords Of Altamont, Schützenhilfe von gleich zwei Ehemaligen geholt: Sowohl Gründungsgitarrist Johnny „Stiggs“ Devilla als auch Bassist Spencer „Dirty“ Robinson sind auf dem Debüt von Black Honey Cult mit von der Partie und nehmen gemeinsam mit ihrem alten Anführer die Abfahrt in Richtung The Velvet Underground und The 13th Floor Elevators. Mag das Ergebnis auch nicht meilenweit vom Sound der ursprünglichen The Lords entfernt sein – lediglich das punkigere The Stooges/MC5-Element landet hier weitgehend auf dem Sozius –, ist dieser knapp 30-minütige Trip durch einen Spätsechziger-Sound-Tunnel dennoch ein willkommener Ausbruch.
Eingeleitet von dem patent georgelten Titelmelodieninstrumental ‘Operation’ setzt es in Folge Hawkwind-geschulte Space Rock-Exkursionen, Beat Club-Perversionen wie ‘Black Eyed Soul’ (bei denen man vor dem geistigen Auge Adam West im Leder-Catsuit schwofen sieht) oder ein mit Samples aus dem 1969er-Psycho(aktiven)-Thriller ‘The Big Cube’ unterlegtes, weiteres ingeniöses Instrumental namens ‘LSD And Me’, das trotz fehlender Heroinverbindung fabelhafte Vincent Vega-Vibes versprüht. Und nachdem der Fünfminüter ‘Roller Coaster’ mit seinen düsteren Twang-Gitarren, Phaser-Sounds und steilkurvigen Temposprüngen das Ding schließlich nach Hause gefahren hat, ersehnt man schon die nächste Spritztour.
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