Blackbriar bleiben sich treu: Vom Look des Coverartworks über die Produzentenwahl (Joost van den Broek) bis hin zum Klang der Songs pochen die Niederländer auf etablierte Formalien. Warum auch nicht? Ihre Variante des Symphonic Metal hat eine eigene Identität: Sängerin Zora Cock bezaubert mit ihrer Gesangsstimme zwischen Kate Bush, Sharon den Adel und Anneke van Giersbergen; in Sachen Arrangements blasen sich Blackbriar nicht so weit auf wie Genre-Kolleginnen und -kollegen, sondern trauen sich über weite Strecken, reduzierte und märchenhafte Klanglandschaften zu zaubern – die in den richtigen Momenten aufmachen und auf Überlebensgröße anwachsen. Das sorgt für eine sehnsuchtsvolle, düster-romantische und filmische Atmosphäre; Stücke wie ‘The Catastrophe That Is Us’ und ‘Green Light Across The Bay’ würden sich in Abspännen von ‘Twilight’ bis ‘One Piece’ wunderbar passend machen. Allerdings ist das Ganze trotz kompetenter Riffs (‘A Last Sigh Of Bliss’), Gitarrensoli voller Attitüde und sogar eingestreuter Screams (‘My Lonely Crusade’) so glatt und lieblich, dass nur wenig langfristig hängenbleibt. Alles klingt gleich nett. Zum Guten (ganz schön) wie zum Schlechten (recht egal).
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