30 Songs. Noch Fragen …? Jedenfalls nur dann, wenn man den konzeptionellen Ansatz von Macher Thomas Gurrath nicht kennt. Dieser hängte einst seinen Lehrer-Job an den Nagel und ist heute Schöpfer eines audiovisuellen Universums, das mit LEGIONS OF METAL neue Ausmaße erreicht. Diese Veröffentlichung umfasst nicht nur drei musikalische Stilwelten, sondern wird auch ergänzt durch begleitende Romane, Tabletop-Games und ein durchinszeniertes Metal-Fantasy-Setting. Wer so konsequent und eigenständig seinen künstlerischen Weg verfolgt, verdient Respekt. CD 1 versammelt illustre Gäste wie Tim „Ripper“ Owens (ehemals Judas Priest) und Michelle Darkness (End Of Green), CD 2 liefert klassischen Hard Rock mit AC/DC-Schlagseite, und CD 3 geht als Debauchery-Version in dunkle Death-Gefilde. Jedes Universum hat seinen Reiz – aber auch seine Längen. Stilistisch funktionieren manche Varianten besser als andere, was die Frage aufwirft, ob ein kompaktes, fokussiertes Album aus den stärksten Elementen nicht wirksamer wäre als die Breite dieses Dreifachschlachtschiffs. Das ‘Painkiller’-Cover hätte ich auch nicht gebraucht. LEGIONS OF METAL verströmt einen Sampler-Ansatz, in dem man sich die Metal-Rosinen rauspicken muss, ist aber unterhaltsam, mutig und bemerkenswert anders. Wer Metal gerne episch, leicht grotesk und mit viel Meta-Ebene genießt, wird hier fündig.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***
