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Body Count MERCILESS

Rap Metal, Century Media/Sony (12 Songs / VÖ: 22.11.)

5/ 7
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Bei den Genre-Ikonen weiß man genau, was man bekommt – und das ist im Grunde Neunziger-Crossover, allerdings in aktuellem, fein drückendem, zwischen Thrash und Hardcore changierendem Sound-Gewand. Inhaltlich macht Tracy Lauren Marrow alias Ice-T nach einem kurzen Ausflug in die Horrorabteilung mit der Intro-‘Interrogation’, dem Titel-Track sowie ‘Purge’ das, was er am besten kann: Die Faust in die Wunde rammen. So kommt ‘Fuck What You Heard’ als akkurater Kommentar zur gesellschaftlichen und politischen Spaltung der Vereinigten Staaten von Amerika daher. In ‘Do Or Die’ (mit obligatorischen Schussgeräuschen) bringt der 66-Jährige das Waffenproblem seines Landes auf Punkt.

Hernach gibt es im herrlichen Old School-Style daherbouncenden ‘Live Forever’ sogar einen gesungenen, höchst eingängigen Refrain. Die Überraschung des mittlerweile achten Studiowerks der Combo aus Los Angeles stellt zweifelsohne das Pink Floyd-Cover ‘Comfortably Numb’ dar, das mit einem neuen, unter die Haut gehenden Text, dem Segen von Roger Waters sowie tatsächlich der Sologitarre von David Gilmour punktet. Zudem beschreibt Ice-T in ‘World War’ treffend die zuletzt immer brenzliger werdende Lage auf der Erde. Keine Frage: Body Count bleiben auch 2024 weiter relevant.


Ein Body Count-Album direkt in den heißesten Monaten des US-Wahlkampfs zu bekommen, ist natürlich großes Glück – dementsprechend aktuell sind wie gewohnt die Texte der Crossover-Könige um Ice-T. Er klingt ebenfalls besser denn je, doch noch ansprechender sind die perfekt gesetzten Riffs, die in jedem Song gnadenlos ihr ganz eigenes düster-aggressives Flair verbreiten. Simon Ludwig (5 Punkte)

Die Tradition der Ein-Schlagwort-Albumtitel setzen die Kalifornier fort. Während Max Cavalera, der Corpsegrinder oder Howard Jones für zusätzliches Gebrüll sorgen, modifiziert Pink Floyds David Gilmour sogar sein Solo in der Neuinterpretation von ‘Comfortably Numb’ im Call-and-Response-Modus. Und über all dem thront Ice-T, der seine Grindhouse-Brigade mit der gewohnt grimmigen narrativen und stimmlichen Autorität führt. Gnadenlos. Und gut. Frank Thiessies (5 Punkte)

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