
Bisher sollte es einfach nicht sein. Nachdem der besondere Mix aus Bay Area-Thrash und südlich angesiedeltem Groove Metal 2004 von Lamb Of Gods Chris Adler entdeckt wurde, prophezeiten viele, dass für Byzantine bald der große Durchbruch bevorstehen würde – dieser blieb allerdings aus. Bis heute, zwanzig Jahre und sechs Alben später. Mit HARBINGERS will das Quintett das Ruder endlich rumreißen. Ob das gelungen ist? Hackend-groovende Rhythmik und tiefdröhnende Basslines sind wir ebenso gewohnt wie bohrende Riffs und verträumte Soli. Dieses Mal haben Byzantine aber noch einen draufgesetzt: Im Gegenspiel zu Chris Ojedas räudigen Gröl-Parts erreicht der klagende und emotionale Klargesang (mal im Vordergrund (‘A Place We Cannot Go’), mal im Background (‘The Clockmaker’s Intention’)) eine tiefgreifende Ebene. Unterstützt wird dies von den zahlreichen psychedelischen, progressiven Instrumental-Parts, die dem Album eine meditative Ruhe und Tiefe (‘A Place We Cannot Go’, ‘Riddance’, ‘Irene’) zwischen den aggressiven und treibenden Metal-Momenten (‘Floating Chrysanthema’, ‘Harbinger’) geben. Insgesamt ist HARBINGERS etwas introspektiver als sein Vorgänger – es liegt also am eigenen Gusto, welches Album einem besser schmeckt.
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