Seit 2004 und dem Debüt THE FUNDAMENTAL COMPONENT gehören Byzantine zum Teil der Groove Metal-Szene. In diesem Zeitraum veröffentlichte die Band aus Charleston, West Virginia, fünf Studioalben (mitunter mittels Kickstarter-Kampagnen finanziert) und musste diverse Besetzungswechsel verkraften. Zum ganz großen Wurf hat es bislang aber nicht gereicht. THE CICADA TREE zeigt auch, warum:
Auf der einen Seite gelingt es Byzantine mitunter exzellent, umwerfende Riffs und Rhythmen zu erschaffen, auf der anderen Seite aber kaum, Konstanz in die eigenen Kompositionen zu bringen. Mal hakt es am Übergang, dann verpufft der Chorus oder gleich das grundlegende Gerüst. Auch der Gesang vom einzig verbliebenen Gründungsmitglied Chris „OJ“ Ojeda hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck.
Einerseits besitzt er eine gewisse Heavy Rock- und Südstaaten-Räudigkeit, welche den treibenden Metal-Nummern eine Tiefe und Klangfarbe verleiht, die genre-fremd (und damit interessant) ist, andererseits fehlt speziell in den härteren Momenten die ganz große Ausdrucksstärke. THE CICADA TREE hat gute Momente, überzeugt aber nicht auf ganzer Strecke.