Kritiker der Band nennen die Jungs aus Costa Rica auch gerne „Slaypultura“, was sicher nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Die beiden Giganten des Thrash haben deutliche Spuren im Sound der Zentralamerikaner hinterlassen, aber vom dreisten Ideenklau sind Chemicide weit entfernt. Sie holzen sich auf ihrem fünften Album VIOLENCE PREVAILS munter durch ihr ansprechendes Material, bei dem sich Brutalität und eine gewisse Eingängigkeit die Waage halten. Als Beispiele seien der Opener ‘Do As I Say, Not As I Do’, das flotte ‘Systemic Decay’, der recht stark an Slayer erinnernde Titel-Song oder das massive ‘Supremacy’ genannt. Punktabzug in der B-Note gibt es für die Spielzeit von rund 38 Minuten, die auch nur durch drei Cover-Versionen erreicht wird. Discharge sind erwartbar, die US-Punks Los Crudos überraschen schon eher. Die Idee, Metallicas ‘72 Seasons’ auf etwas mehr als drei Minuten einzudampfen, hat allerdings schon wieder Charme. Klingt irgendwie so, wie es eigentlich klingen sollte. Und Frontmann Fernando „Frankie“ Camacho gibt einen richtig guten Hetfield ab. Thrashheads mit dezenter Nostalgieader (also fast alle) sollten mal ein Ohr riskieren.
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