
Den Status des reinen Exotik-Acts haben Chthonic inzwischen hinter sich gelassen, die Taiwanesen konnten sich in den vergangenen Jahren zu einer etablierten Größe in der Melodic Black Metal-Szene aufschwingen. Zu Recht, denn sowohl in Sachen Technik als auch in Bezug auf das Songwriting müssen sich die Asiaten hinter niemandem verstecken. Ob einem die stilistische Ausrichtung gefällt, und daran ändert auch TAKASAGO ARMY wenig, bleibt jedoch Geschmacksfrage.
Das dominante Keyboard kann durchaus nerven, manche Melodien fallen schlicht zu klebrig aus, Frauenstimmen mögen eh nicht alle Extrem-Fans, und auch am Gesang von Freddy Lim, der mal überaus stumpf brüllt, mal in Dani Filth-Hyperaktivität verfällt, werden sich die Geister weiterhin scheiden. Doch lässt man dies beiseite, so ist zu konstatieren: Chthonic haben Wiedererkennungswert, binden ihre kulturellen Wurzeln (in lyrischer wie musikalischer Hinsicht) geschickt in die Songs ein und haben mit TAKASAGO ARMY zudem ein Album komponiert, das in seiner Gesamtheit durchaus nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Zudem ist es der Band gelungen, ihr Soundspektrum noch zu erweitern: Neben klassischen Schwarzhymnen gibt es zum Beispiel auch Songs, auf denen Modern Metal-Grooves (ʻOceanquake’) das Regiment übernehmen. Eine klare Weiterentwicklung, was deutlich macht, dass hier noch ungenutztes Potenzial schlummert.
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