Kollege Strater hat Recht: Auf den großen Festival-Bühnen könnten vereinzelte Songs von UNDERNEATH sogar Spaß machen. So war’s schon beim Vorgänger FOREVER (2017). Ähnlich wie jenes stößt aber auch Album Nummer vier vornehmlich vor den Kopf – und in letzter Konsequenz ab. Etwas zerrissen? Statt Songs werden einem hier Collagen serviert, die zwar ordentlich zornig klingen, deren Wiedererkennungswert aber bestenfalls daraus besteht, zu bewerten, welcher bis zum Erbrechen wiederholte Sound nerviger ist.
🛒 UNDERNEATH bei AmazonDass vereinzelte Songs wie ‘Sulfur Surrounding’ dann doch mal nachvollziehbare Melodien und Strukturen zeigen, führt vor Augen, dass es die Band ja doch kann, wenn sie will – und macht kopflose Geräuschkulissen wie ‘Last One Left’ oder ‘Back Inside The Glass’ noch ärgerlicher. Dem Weg, den flachen, knarzigen Sound auf die MP3-Komprimierung zu schieben, möchte ich nicht folgen – ich fürchte ja, das soll so, um in Lo-Fi noch rauer, psychotischer und wütender zu klingen. Nervt aber nur. Vielleicht klingen Code Orange darum so angepisst – eine selbsterfüllende Prophezeiung, ein Perpetuum Mobile der schlechten Laune? Das lässt bereits jetzt Schlimmes für das nächste Album befürchten.