Groove Metal hat in den letzten Jahrzehnten eine interessante Entwicklung genommen. Von den Blues-getriebenen Southern Metal-Spitzen Panteras bis hin zu den kommerziell hochgradig verwertbaren Marschrhythmen von Five Finger Death Punch – in diesem Spektrum muss eine Band ihren Platz finden. Corroded tun sich auf ihrem neuen Album BITTER schwer damit. Der Mittelweg bringt einen eben nicht immer ans Ziel. Der Großteil des Materials (unter anderem ‘Cross’, ‘Burn’, ‘Black’, ‘Scream’) ist extrem nah an den erwähnten US-Megasellern orientiert, andererseits gibt es auch immer wieder Momente, in denen die Schweden ihre Liebe zu schrofferen Gangarten dokumentieren.
🛒 BITTER bei AmazonDas ist einerseits erfreulich, weil die Dynamik auf BITTER relativ hoch ist (und die Band mit Jens Westin über einen variablen Frontmann verfügt, der verschiedene Stimmungen bedienen kann), eine ureigene Identität verkörpert das fünfte Werk aber nicht. Wer eine weitere Schnittstelle aus fixem Riffing, hohem Melodieanteil und kraftvoller Produktion sucht, kann gerne ein Ohr riskieren. Am Ende sitzen Band (und Hörer) während BITTER allerdings größtenteils zwischen den Stühlen.
