Auf dem letzten Album BITTER von 2019 gingen mir die Schweden zu diplomatisch zu Werke: Ihr Heavy Rock hing zwischen den Seilen, wollte sowohl den kommerziellen US-Mainstream als auch die bluesig-fetzigen oder gar teils thrashigen Urväter des Genres bedienen. Auf PLAGUE bekennen sich Corroded zur Eingängigkeit – und das kickt die Qualität ihrer Lieder ein ganzes Stück nach oben. Endlich mal Entschlossenheit. Denn obwohl die melodiösen Hooklines an Einfluss gewonnen haben, vermittelt die ruppige Art, mit der die Riffs vorgetragen werden, noch immer genügend Wucht. Am Mikro verfügt die Band mit Jens Westin weiter über einen der charismatischsten Heavy Rock-Vertreter Europas.
Dieser Stimme könnte man sogar noch Song-dienlicher den roten Teppich ausbreiten. Es gibt Hits, aber nicht auf Strecke. Es verpuffen noch
zu viele gute Ansätze. Corroded bezeichnen PLAGUE als „ihr Lieblingskind“ unter den mittlerweile sechs Veröffentlichungen. Es ist noch immer kein absoluter Vorzeigeschüler, macht aber Hoffnung, dass Sprössling Nummer sieben endlich das kompositorische Potenzial vollends zur Entfaltung bringt, welches dieser Band zweifelsohne innewohnt.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***
