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Cryptopsy AN INSATIABLE VIOLENCE

Death Metal, Season Of Mist/Soulfood (8 Songs / VÖ: 20.6.)

4/ 7
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Cryptopsys Lust auf Gewalt ist im wahrsten Sinn des Wortes „unstillbar“. Und genau das machen die Kanadier mit dem Titel ihres neunten Albums klar – und zwar nicht nur mit Worten, sondern erst recht musikalisch. AN INSATIABLE VIOLENCE klingt daher wie erwartet: konsequent rücksichtslos. Abgesehen von einigen melodischen Soli (‘The Art Of Emptiness’), epischen letzten Atemzügen (‘Malicious Needs’) und Sekundenbruchteilen Fata-Morgana-esker Leichtfüßigkeit (‘Our Great Deception’) weicht die Band um Gründer Flo ­Mounier auf ihrer Zick-Zack-Reise von Blastbeat-Bergen in Slam-Täler nie von ihrem hyperbrutalen Pfad ab. Und wenn selbst die stabilsten Death Metal-­Klingen nach 666 Stichen stumpf zu werden drohen? Dann werden sie einfach mit schwarzem Schmirgelpapier nachgeschärft – etwa in ‘Until There’s Nothing Left’ oder ‘The Nimis Adoriation’.

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Letzteres Stück untermauert zudem, warum Cryptopsy neben der Tech Death- auch die Deathcore-Szene nachhaltig beeinflusst haben. AN INSATIABLE VIOLENCE präsentiert die Musiker einmal mehr auf athletischem Leistungsniveau. Allen voran Mounier, der sich mit wenig Varianz, aber umso mehr Wut die Seele aus dem Leib keift und seine Kessel in Brechern wie ‘Fools Last Acclaim’ malträtiert, als hätten sie seine Familie verschlungen. Da Cryptopsy statt Haft- ausschließlich Rohmasse servieren, verlangen sie ebenjene unmenschliche Ausdauer aber auch ihrem Publikum ab. Der Drang, diesen schwer verdaulichen Brocken häufiger zu konsumieren, ist daher eher überschau- als unstillbar.

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