Defecto gelingt auf DUALITY der perfekte Einstieg: Gezupfte Akkorde auf der Gitarre, dezenter Chor im Hintergrund. Klarer melodischer Gesang, darüber aufbauende Trommelwirbel. Und dann bricht mit dem bissigen Gitarren-Riff plötzlich der Vulkan aus! Dass die vier Dänen auf einen anständigen Auftakt Wert legen, haben sie schon mit Vorgänger NEMESIS gezeigt. In beiden Fällen trifft dieser jedoch nicht den eigentlichen Kern des Ganzen. Die Frage ist also: Was kommt danach? ‘Rings Of Saturn’ bietet hierfür eine gute Zusammenfassung. Nicht, weil alle Songs genauso klingen wie dieser, sondern weil er aus so vielen Puzzle-Teilen gebaut ist, dass er alle anderen irgendwo repräsentiert:
🛒 DUALITY bei AmazonDie Aggressivität, die auf dem monströsen Sound der Instrumente sowie dem leicht gereizten Gesang von Nicklas Sonne basiert (farblich vergleichbar mit Draiman, Disturbed); die Virtuosität der ausgefeilten Soli von Gitarrist Frederik Møller; jene Titel, die durch ihre Eingängigkeit auf jedem Mainstream-Radiosender laufen könnten (‘Washed Away’ ähnelt mit den poppigen Marimba-Klängen gar den alten MTV-Klingeltönen). Und dann wieder die Brachialität, die diese Pop-Anteile in der Luft zerreißt (‘The Uninvited’ mit dem unerwarteten Breakdown und den düsteren Growls). Ergo: DUALITY ist keine Dua-, sondern Pluralität, die aus verschiedensten Materialien etwas neues Ganzes schafft. Für alle Metal-Fans, denen solche Fusionen nicht zu modern sind, ein starkes Album.
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