Jegliche Musik, bei der Chino Moreno mitmischt, ist verträumt, doch seien wir ehrlich: Bei GORE (2016) und OHMS (2020) war es zu viel des Sphärischen – da kann man auch gleich die Nebenprojekte Crosses oder Palms auflegen. Davon, dass die Kalifornier noch einmal in die Nähe der Qualität der Messlatten AROUND THE FUR (1997) und WHITE PONY (2000) herankommen, braucht man sowieso nicht zu träumen, aber zumindest mit einem Zwischending aus einer angenehmen Tracht Prügel und Flauschigkeit wie bei DIAMOND EYES (2010) und KOI NO YOKAN (2012) dürfte sich der geneigte Hörer anfreunden können. Und, tatsächlich: Der Vorbote ‘My Mind Is My Mountain’ hat keine falschen Hoffnungen geweckt. Schwurbler und Gitarrist Stephen Carpenter durfte die Verzerrung wieder erhöhen und rifft (hier und da) wie in alten Zeiten befreit drauf-los – unter anderem in ‘Infinite Source’, ‘Locked Club’ und ‘Milk Of The Madonna’. Gewiss darf es auch entspannt zur Sache gehen, wie in ‘I Think About You All The Time’ und ‘Departing The Body’. Natürlich umweht das Quintett nicht mehr der Hauch, absolut wegweisende Musik zu schreiben wie um die Jahrtausendwende, aber PRIVATE MUSIC ist definitiv mindestens ein Schritt in die richtige Richtung.
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