Devin Townsend Project Epicloud

Progressive Metal, Insideout/EMI 13 Songs / 49:52 Min.

6.0/ 7
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Foto: InsideOut

Nachdem Devin Townsend seinem bipolaren Geisteszustand zuletzt mit dem simultanen wie gegensätzlichen Albumschlag von DECONSTRUCTION und GHOST kreativ Rechnung getragen hat, kommen wir, frei nach Monty Python, nun zu etwas völlig anderem: Dem Townsend’schen Logikgesetz folgend, ist EPICLOUD der schizophrene Bruder von ZILTOID THE OMNISCIENT, dem nun Milch, Zucker und Sahnehäubchen in den Kaffee getan wurden. Eröffnet von einem Gospelchor-Intro bewegen wir uns also in dieser Melange zunächst in queenigen Space-Sphären, manövrieren als Marilyn Manson den Millennium Falcon durch orchestrierte Asteroidenfelder (‘Lucky Animals’) oder lassen in stilistisch überbordender wie melodisch sattelfester Art immer wieder den ähnlich gelagerten Genius jenes alten Weggefährten und kreativen Querulantentum-Bruders, Ginger Wildheart, vor dem inneren Ohr parieren. In solch einer Parallelwelt kann ‘Save Our Now’ ohne Probleme und Vorwarnung zwischen A-ha und The Human League changieren, Caruso in Stakkato-Riff-Kaskaden baden (‘Kingdom’) und auch Anneke van Giersbergen die immer wieder auftauchenden, engelhaften weiblichen Vokalsätze bis hin zur programmatischen Nightwish-auf-Steroiden-Übersteigerung ‘More!’ beisteuern. Townsend dirigiert als Ayreon- und Avantasia-Programmleiter in Personalunion und führt somit brachial, wagnerianisch-bombastisch, schwelgerisch aber immer sinnlich Pomp, Prog und E-Musik-Willen zwischen Sympathie und Selbstironie nahezu ad absurdum (zusammen). Dass das Gospelmotiv vom Anfang am Ende zum Spiritual mutiert, ist dann nur die konsequente Musiker-Pointe. Genie und Wahnsinn…


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