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Empyrium The Turn Of The Tides

Dark Rock, Prophecy/Soulfood 7 Songs / VÖ: erschienen

6.0/ 7
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Empyrium waren noch nie eine Band, die sich gerne wiederholt hat. All ihre Alben haben eine unterschiedliche Grundstimmung. Sie verfügen zwar hörbar über ein und dieselben Wurzeln, setzen aber jeweils andere Schwerpunkte. Insofern ist es keine Überraschung, dass THE TURN OF THE TIDES, Empyriums erstes Studioalbum seit zwölf Jahren, ebenfalls mehr ist als eine reine Fortsetzung des 2002er-Werks WEILAND. Ulf Theodor Schwadorf und sein Kompagnon Thomas Helm haben sich natürlich weiterentwickelt, andere musikalische Wege beschritten – und sind nun doch zu dem zurückgekehrt, was sie seit Beginn ihres gemeinsamen musikalischen Wegs fasziniert: die Einbettung von Folk in metallische Strukturen. Im Gegensatz zu WEILAND jedoch gewinnt hier keine der beiden Strömungen die Oberhand: Schon im ersten Abschnitt des Albums, dem „Jahreszeiten“-Zyklus, zeigt sich deutlich: Es geht Empyrium mehr denn je darum, verschiedenste Inspirationen, Ideen, Stimmungen und Vorlieben miteinander zu verschmelzen. Mal schneiden frostige Black Metal-Parts gnadenlos ins Fleisch (‘Dead Winter Ways’), mal lassen uns Empyrium mit unglaublicher Intensität ihre eigene Wehmut spüren (‘In The Gutter Of This Spring’), mal lullen sie mit wogenden Harmonien ein (‘The Days Before The Fall’) – doch eine klare Trennung von eisiger Brutalität und zarter Zerbrechlichkeit gibt es nicht. Im Grunde sind die Übergänge tatsächlich ähnlich fließend wie die Wechsel der Jahreszeiten. Der zweite Teil von THE TURN OF THE TIDES, der mit ‘We Are Alone’ getragen beginnt, beinhaltet mit ‘With The Current Into Grey’ einen der abwechslungsreichsten Songs der Empyrium-Geschichte: kühle Beats treffen auf wohlig-warme Vocals, beißende Riffs auf sanftmütige Melodien. Ein außergewöhnlicher Track, an Dynamik und Dramatik kaum zu überbieten. Das Finale der Platte, ‘The Turn Of The Tides’, fällt weitaus ruhiger und auch schwermütiger aus. Eine introvertierte Rückschau auf das, was war – aber auch die Überwindung der Vergänglichkeit und damit ein herrlicher Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird.


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