Was Gotthard erreicht haben, ist schon erstaunlich. Denn kaum eine Band konnte so viele Nummer eins-Alben landen wie die Schweizer – zumindest in ihrem Heimatland. Während die Truppe aus dem malerischen Tessin dort mehr Alben mit Top-Platzierung (zwölfmal auf der 1) als der dortige Käse Löcher hat, sind sie international nicht der größte Exportschlager. Komplett nachzuvollziehen ist der immense Erfolg allerdings auch nicht. Die seit den frühen Neunzigern aktiven Jungs bemühen sich um Abwechslung und liefern mit dem zeit­geistigen und schön bauchig klin­­gen­den ‘AI & I’, das zwischen Boogie und Badass-Heavy Rock augenzwinkernd unsere aktuelle Obsession für Technologie aufzeigt, oder der kernig-schmusigen Ballade ‘Liverpool’ schon ein paar echt heiße Nummern auf STEREO CRUSH.

Doch nicht alles kann über­zeugen, das Gros der Gotthard-Tracks wirkt etwas zahnlos und arg zahm. Das wird die Platte allerdings nicht davon abhalten, mit einem freudevollen ­Grüezi wieder auf den Gipfel der schweizerischen Charts zu klettern. Und das haben sich Leo Leoni und seine Kollegen auch verdient, denn obwohl die Musik nicht komplett überzeugt, ist sie immer sympathisch und authentisch. Und das heißt in unserem heutigen KI-Zeitalter schon was.

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