Wenn sich Mitglieder der ziemlich einzigen zwei schweizerischen Rock-Bands (die einem zumindest direkt einfallen), Gotthard und Krokus, zu einer Supergroup zusammenfinden und diese dann auch noch Gotus nennen, bekommt man es erst einmal mit der Angst zu tun. Wie unsexy und unkreativ kann man eine Band nennen? Und um Gott(hard)es willen, wie übel wird die Musik klingen? Tatsächlich überraschend gut. Mandy Meyer, Pat Aeby und Co. haben sich für das Mikrofon den unausweichlichen und anscheinend allzeit bereiten Ronnie ­Romero geholt – das trägt zwar nicht unbedingt zur Einzigartigkeit dieses Projekts bei, aber der Mann kann nun mal singen. Doch der Gesang ist bei dieser Platte tatsächlich eher Nebensache: Während die typisch hard-rockigen Nummern jeden Fan beider genannten Gruppen befriedigen sollten, gibt es auch ein paar eher ungewöhnliche Stücke.

Da wäre etwa der ‘Stairway To Heaven’-Abklatsch ‘Children Of The Night’ als Negativ­beispiel, oder der Sleaze-Rocker mit Hammond­orgel-Verstärkung ‘When The Rain Comes’. Die abgefahrenste Nummer ist jedoch mit Abstand die mit Stahlgitarre, altertümlichen Percussions und Maultrommel gespielte Blues Rock-Per­for­mance ‘What Comes Around Goes Around’. Das ist mal etwas anderes – was man von den ansonsten dominierenden Standardstücken nicht behaupten kann.

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