Stoner Rock hat ein ganz bestimmtes Problem: Er stützt sich viel zu sehr aufs Riff. Meistens ist das auch gut so – immerhin ist es der Kern des ganzen Genres. Aber nach Jahrzehnten guter wie auch schlechter Riff-basierter Wüsten-Rocker kann sich das zuweilen etwas abnutzen. Gut, dass es Bands wie Greenleaf gibt, die dank ihres überaus interessanten Songwritings den Bogen etwas weiter spannen. Die Riffs sind aber natürlich trotzdem geil. Den Großteil bedient das von der Band bekannte „Schrubb-schrubb“-Rhythmusmuster, das, gepaart mit dem meisterhaft umherwirbelnden Schlagzeug von Sebastian Olsson, einen unwiderstehlichen Sound abliefert.
Es hat genau die richtige Menge Monotonie – wuchtige Gitarren-Action, warm verzerrt und butterweich im Abgang –, aber alle paar Minuten kommt ein geschickt gesetzter Bruch. Sei es mit gemächlichen Blues-Passagen oder dezenten Classic Rock-Anflügen, mit fast folkig anmutenden, träumerischen Stellen oder einer Welle härterer Riffs. THE HEAD & THE HABIT markiert den bisherigen Höhepunkt der schwedischen Band. Besonderes Lob gilt bei diesem auch wie immer Frontmann Arvid Hällagård. Der erst seit ein paar Jahren im Dienst der Band stehende Sänger hat eine tolle, abwechslungsreiche Stimme, die trotz des Überflusses von Vokaleffekten immer zur Geltung kommt. Chapeau!
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