Die Dampfwalze rollt wieder! Frisch auf ihrem neuen Heimat-Label Metal Blade angekommen, machen Harm’s Way eine unmissverständliche Ansage: Hier präsentiert sich eine Hardcore-Band, die sich nicht an die Spielregeln des Genres hält. Der Fünfer aus Chicago ist mit seinem metallischen Sound sowieso primär noch in seiner Attitüde Hardcore – ohne nun aber zu viele Schubladen öffnen und schließen zu wollen, lässt sich das vierte Album der Gruppe schlichtweg als gnadenlos hart und heavy beschreiben.
Es dauert weniger als eine Minute, bis der Opener ‘Human Carrying Capacity’ einen ein erstes Mal durch den Fleischwolf gedreht hat und zeigt, dass POSTHUMAN noch mal eine ganz andere Hausnummer als der 2015er-Vorgänger RUST ist. Ähnlich ihren Kollegen von Code Orange reichern Harm’s Way ihre Musik nun verstärkt mit Industrial-Elementen an. Eingestreut als besondere Akzente funktionieren diese gut – ‘Call My Name’ und ‘Dead Space’ etwa gehören zu den besten Songs, die die Band jemals gemacht hat.
Speziell die experimentellsten Stücke ‘Temptation’ und ‘The Gift’ sind jedoch die Schwachstellen von POSTHUMAN. Den Mut, sich in ruhigere und atmosphärische Weiten vorzutrauen in allen Ehren, wirken diese Songs halbgar und im Vergleich zum Rest des Albums schlichtweg unterdurchschnittlich. Harm’s Way arbeiten eben doch am besten mit dem Vorschlaghammer.