Erinnert sich noch jemand an die ein- bis zwei Mal pro Jahr durchs Land ziehenden Heiden- und Paganfeste mit allerlei kostümierten Gestalten aus dem Folk-Kosmos und verwandten Genres? Gern gesehene Gäste auf ebendiesen Veranstaltungen waren die Niederländer Heidevolk, die dem Publikum mit mehrstimmigem Männergesang stets wohlklingende Abwechslung bescherten. Die folkigen Megatourneen mögen seit 2015 der Vergangenheit angehören, doch das Sextett hat (wenngleich seit dem letzten Album an drei Positionen verändert) Bestand und bringt mit WEDERKEER sein nunmehr siebtes Werk hervor. Die stimmungsvollen tiefen Chöre stellen weiterhin das bestimmende Element des von starker metallischer Gitarrenarbeit getriebenen und landessprachlich intonierten Folk Metal dar (Anspieltipps: ‘Klauwen Vooruit’, ‘De Strijd Duurt Voort’); hin und wieder bringen Heidevolk aber auch Akzente wie Violine, Flöte, Cello oder Hörner ein.
🛒 WEDERKEER bei AmazonArchaisch-rituell (und etwas an den Sound von Heilung erinnernd) muten indes ‘Schildenmuur’ und Teile von ‘Oeros’ an, während der Titel-Track, das Instrumental ‘Ver Verlangen’ sowie der Abschluss ‘Zomervuur’ ruhiger daherkommen. Dank seiner abwechslungsreichen sowie durchgehend gekonnten Umsetzung ist WEDERKEER als gelungenes Album einzuordnen, das mit über 50 Minuten lediglich einen Tick zu lang geraten ist.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***
