Dass ihnen Weiterentwicklung am Herzen liegt, haben Helrunar in der Vergangenheit bereits bewiesen: nicht zuletzt mit ihrem faszinierenden, vor Leidenschaft brennenden 2011er-Doppelalbum SÓL. Auf NIEDERKUNFFT schreitet die Evolution der Band weiter voran – das Album ist, obwohl natürlich nach wie vor voller furioser Schwärze (‘Magdeburg brennt’), insgesamt zugänglicher und prägnanter als die früheren Werke der Münsteraner.
Die Songs wirken entschlackter, haben klare, von Melodien getriebene Leitmotive und gehen dadurch tatsächlich auch direkt ins Ohr. Bestes Beispiel dafür ist ‘Der Endchrist’ – ein Song, der sich zunächst beinahe schleichend ins Hirn fräst, um schließlich in einem furios peitschenden Finale alles niederzuschmettern. Dynamik pur, mit einem untrüglichen Gespür dafür wann es Zeit ist, wieder eine Ladung Finsternis einzustreuen, um ein Gegengewicht zum Hymnischen zu erschaffen.
NIEDERKUNFFT ist ein (zu-)packender Hybrid aus tödlichen Riffs (von rasant bis zäh) und ergreifenden Melodien, der von Skald Draugirs Talent ergänzt wird, seine Stimme nicht nur markant, sondern auch mit entsprechender Wortgewalt einzusetzen: Thematisch widmet sich der Frontmann dem Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit – einer historischen Phase, die konfliktreicher und düsterer kaum sein könnte. Rundum gelungen.
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