Es ist diese raffiniert ausbaldowerte Mischung aus Prog Rock und -Metal mit poppigem Einschlag und elektronischen Verzierungen, wie sie von Bands wie Haken, Tesseract oder Leprous salonfähig gemacht wurden und derzeit der marktbeherrschende Faktor in diesem Genre sind: Auch auf dem neuen Album LEGACY des britischen Trios Ihlo verbünden sich flächige Keyboard-Landschaften mit ausladenden Gesangsmelodien, raffinierten Schlagzeug-Grooves und ultraderben Gitarren-Riffs, gerne in merklich runtergestimmten Tunings. Dass Drummer Clark McMenemy dabei eine besondere Rolle zukommt, erklärt sich von selbst, ebenso wie die Herausforderung, die (klare) Stimme von Andy Robison mit den ruppigen Klampfen von Phil Monro in Einklang zu bringen. Doch Ihlo gelingt dies – zwar nicht durchgehend so überzeugend wie in ‘Wraith’ oder ‘Mute’, aber unterm Strich ohne Komplettausfall. Insofern gehört auch LEGACY zu den tiefschürfenden Statements einer modernen Band, die voll im Zeitgeist ist. Weshalb die überaus vertrackten Songs der Band allerdings nur mit einsilbigen Titeln versehen sind – einzige Ausnahme ist ‘Cenotaph’ – und so gesehen ihre musikalischen wie textlichen komplexen Inhalte nur unzureichend widerspiegeln, bleibt dem Betrachter verborgen. Dennoch eine hörenswerte Scheibe!
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