Ich bin mir ziemlich sicher, dass NEL DOME DEL CODICE die abgefahrenste Scheibe ist, die auf diesen Seiten rezensiert wird. Wobei die selbstgewählte Stil­definition des Einmannprojekts von Victor Love (den manche vielleicht von seinem anderen Projekt Master Boot Record kennen) mit Vorsicht zu ge­nießen ist: „Synth Metal“ beschreibt nur ansatzweise, was einen auf dieser Scheibe erwartet. Stellt euch vor, Graf Zahl teufelt wie wild auf seiner Orgel herum, während hinter ihm ein Chor trötet und im benachbarten JuZ gerade eine Metal-Kapelle probt. Wenn dann noch die elektronischen Effekthaschereien dazwischengrätschen, wird es ganz wild. Love möchte seine Liebe zu Gothic-, Doom- und Black Metal sowie klassischer Barockmusik dokumentieren.

Das musikalische Ergebnis hat schon was von einem Gottesdienst. Die Entstehung der Songs sowie den Großteil der Aufnahmen präsentiert Victor Love den Musik-Fans live im Stream. Ein frischer Ansatz, der zum anders­artigen Hörerlebnis passt, das NEL DOME DEL CODICE offeriert. In einem Stück ist das Ganze kaum zu stemmen, aber der kreative Aspekt ist nicht zu leugnen. Und der allein ist ja schon viel wert.

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