Das Kickstarter-Projekt ‘Kingdom Come: Deliverance’ ließ seine Fans lange warten. Ob sich die Wartezeit gelohnt hat, versuchen wir zu klären. Wir schreiben das Jahr 1576 in Böhmen, das Land befindet sich in einer schwierigen Phase, nachdem sich mehrere Parteien um die Thronfolge streiten. Während dieser Unruhen spielen wir den Schmiedesohn Heinrich, der sich nach einem Überfall auf sein Dorf inmitten einer Rachegeschichte befindet.
Würde man sich in anderen Spielen munter von Gegner zu Gegner und Hauptmission zu Hauptmission kämpfen, bekommt man in ‘Kingdom Come: Deliverance’ erst mal eine vor den Latz. Heinrich kann nämlich gar nichts. Weder Boxen noch Schwertkampf. Realismus wird hier groß geschrieben, dementsprechend ist jeder kleine Fortschritt ein großer Erfolg. Die Welt ist wunderbar gestaltet, wirkt aber im Vergleich zu anderen Spielen etwas leer.

Ab und zu trifft man auf Banditen oder Wanderer. Das Leben spielt sich in den Städten beziehungsweise Siedlungen ab. Dort begibt man sich auf Nachforschungen, indem man mit den Leuten spricht, kleinere Aufgaben erledigt oder seine Zeit im Wirtshaus mit Würfelspielen verbringt. Man ist vielmehr Detektiv als strahlender Held, was aber eben auch mehr den eigenen Fähigkeiten entspricht.

Die Kämpfe gestalten sich als komplex und schwierig. Mit dem deftigen Speichersystem wird jeder Kampf zur Herausforderung, denn speichern gelingt nur nach einem Schluck Speicherschnaps, der auch noch betrunken macht. Aber das ist nicht die einzige technische Herausforderung – das Spiel hat mit einigen technischen Mängeln zu kämpfen: Neben nicht ladenden Texturen oder Grafikbugs gibt es auch Fehler während Missionen, bei den Audiospuren, Texten und einiges mehr.

‘Kingdom Come: Deliverance’ ist definitiv ein Spiel mit Ecken und Kanten. Wer darüber hinwegsehen kann und sich auf ein möglichst realistisches Abenteuer im Böhmen des 16. Jahrhunderts einlassen möchte, sollte einen Blick riskieren.
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