Für die norwegischen Prog-Rocker Leprous stellt ihr neues Album MALINA offenbar eine Art Zäsur dar. Bis 2015 und der Veröffentlichung ihrer bis dato wichtigsten Scheibe THE CONGREGATION galt das Streben der fünf Band-Mitglieder vor allem dem perfekten (Digital-)Sound. Dies war ursprünglich auch die Zielsetzung, als Leprous im Frühjahr 2017 mit den Aufnahmen an MALINA begonnen hatten. Ironie der Geschichte:
Je länger die Band um Frontmann Einar Solberg im Studio an den neuen Songs werkelte, umso deutlicher wurde ihr, dass die Gefahr eines überproduzierten Werks parallel zur Detailarbeit steigt. Also wurden die Direktiven geändert und der „Faktor Mensch“ fortan ins Epizentrum der Produktion gestellt. Und, siehe da: Aus dem vormals komplexen Prog Metal ist ein spürbar transparenterer Prog Rock geworden, und aus einem wahren Studiomonster ein lebendiges Werk, das trotz aller Sound-Spielereien vital und leidenschaftlich klingt. Das liegt natürlich auch wieder an Einar Solberg selbst, der – mit einer an Morten Harket (A-ha) erinnernden Stimme – MALINA das beschert, was große Werke brauchen: Einzigartigkeit.