Der offizielle Soundtrack zur lang erwarteten Verfilmung der wohl unterhaltsamsten, schonungslosesten und verruchtesten Rock-Star-Biografien, Mötley Crües ‘The Dirt’, baut nicht allein auf Vertrautes mit Best Of-Charakter, sondern schickt erstmalig seit 2008 auch frisches, von Erfolgsproduzent Bob Rock inszeniertes Material ins Rennen. Schon der Opener ‘The Dirt (Est. 1981)’, allen drei neuen Crüe-Songs auch qualitativ ein Quäntchen voran, ist ein veritabler Hit, dem auch das Rap-Cameo von Machine Gun Kelly (welcher in der Verfilmung Tommy Lee mimt) gut zu Gesicht steht.
🛒 THE DIRT (OST) bei AmazonIm Anschluss setzt es mit leichter Überrepräsentation des Debüts TOO FAST FOR LOVE (1981) Song-Sternstunden der Band-Geschichte bis einschließlich DR. FEELGOOD (1989), bevor ‘Red Hot’ und ‘On With The Show’ tatsächlich die Lust auf ein vollwertiges neues Album weiter unterfeuern. Denn so abgebrüht, unangestrengt und eingängig wie die Crüe hier zwischen Selbstzitat, Vergangenheitsbewältigung, aber zugleich auch (klanglicher) Gegenwartsverortung changiert, hat man sie selbst auf SAINTS OF LOS ANGELES (2008) nicht gehört. Zum Finale dann die Ernüchterung: Durch das unlustige und überflüssige, schlechte Cover von Madonnas ‘Like A Virgin’ reißen Mötley Crüe notorisch mit dem Arsch alles gerade Aufgebaute wieder um. Manche Dinge ändern sich eben nie.