Prog-Fans, die tief in der Materie stecken, könnten die Mitglieder dieser Band bereits kennen. Jene konnten sich nämlich durch Fates Warning, Beelzefuzz und Pale Divine einen Namen in der US-amerikanischen Szene machen. PATHOLOGICAL ist nun das erste Werk ihres neuen Projekts, mit dem sich die Musiker auf den Weg zurück in die Achtziger begeben. Nicht alles an diesem Debüt zieht einen richtig an. Das Tempo etwa, das die Platte dominiert, ist ein mittellangsamer Gleichschritt, der sich nur hin und wieder in schnellere Sphären wagt. Sänger Dana Ort weiß den Hörer durchaus zu entführen, wie etwa sein mehrstimmiger Chor in ‘For No Other Eye’ zeigt, entkommt dabei nur leider nie seinen stets ähnlich klingenden Gesangslagen. Und auch Sound-technisch könnte man noch einiges rausholen: Der Old School-Klang mag eine bewusste Entscheidung sein – durch einen kleinen Hauch Moderne würde das Achtziger-Feeling jedoch sicher nicht verlorengehen.
🛒 PATHOLOGICAL bei AmazonImmerhin: Über Geschmack lässt sich streiten, nicht aber über technisches Können. Dieses kann bei Mythosphere trotz aller Kritik wenig angezweifelt werden. Vor allem die Gitarrenarbeit sticht hervor (rhythmisch wie solistisch in ‘Walk In Darkness’), während das leicht gespenstische Gewand der Gesangsmelodien dem Album durchaus zugutekommt. Echten Liebhabern des Progressiven könnte die Platte also Freude bereiten – um mehr zu erreichen, bräuchte sie ein breiteres Spektrum.
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