Aufgepasst beim Blick auf das Tracklisting: NO HILL FOR A CLIMBER ist ein vollwertiges Album, keine EP. Angesichts von nur fünf Stücken könnte man auf die Idee kommen, dass es sich hier lediglich um ein Minialbum mit vergleichsweise kurzer Spielzeit handelt. Doch wer Neal Morse kennt, weiß: Der Mann kann nur epochal! Und so umfassen erneut allein zwei Stücke – der finale Titel-Song und der Opener ‘Eternity In Your Eyes’ – beinahe 50 Minuten. Die drei übrigen Stücke bringen es zusammen auf circa 17 Minuten. Der frühere Spock’s Beard-Gründer lässt sich also wieder einmal nicht lumpen. Dies gilt auch für die wunderbaren Songs, eine ewig junge und unvergängliche Reminiszenz an die frühen Siebziger, als Prog- und Art Rock ihre Blütezeit erlebten. Natürlich findet man die üblichen Yes-/Genesis-Querverweise, die kleinen Schwenks zu Camel, Saga, Marillion (‘All The Rage’) oder King Crimson. Damit dennoch frische Ideen einfließen, hat Morse diesmal mit weitestgehend unbekannten Musikern gearbeitet und auch teilweise jazzige Einflüsse (‘Thief’) zugelassen. Das Ergebnis ist – wenig überraschend – ein Wunderwerk grandioser Musikalität, mit ideenreichem Songwriting und künstlerischem Tiefgang, kurzum: ein weiteres typisches Neal Morse-Opus.
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