Groß waren die Erwartungen, als Ur-Morbid Angel-Frontmann Mick Browning, der lediglich ABOMINATIONS OF DESOLATION (1991) einsang, seine Band Nocturnus unter dem Namen Nocturnus AD wieder ins Leben rief. Schließlich gelten Alben wie THE KEY (1990) oder THRESHOLD (1992) berechtigterweise als Husarenstücke des Science-Fiction-geprägten Death Metal. Doch der Erstling PARADOX (2019) ließ nicht nur beinahe zwei Jahrzehnte auf sich warten, die Truppe hatte sich unterdessen auch mehrmals aufgelöst. Auf dem Nachfolger UNICURSAL lassen Nocturnus AD nun zuweilen die alte Stärke wiederaufblitzen: Mit krachendem Groove (‘Yesod, The Dark Side Of The Moon’), orchestral anmutender Epik (‘The Ascension Throne Of Osiris’) und Gitarrenakrobatik (‘CephaloGod’) wagen Nocturnus AD beinahe filigrane Abstecher in Death Metal (‘Organism 46B’) sowie melodischen Black Metal à la Dissection (‘Mission Malkuth’).
Das mag zuweilen eine erfrischende Abwechslung bedeuten, doch an die glorreichen Anfangstage der Original-Band reicht UNICURSAL nicht heran. Das große Manko: Mick Brownings Stimme tritt in den meisten Stücken derart in den Hintergrund, dass fast egal ist, wer den astronomischen Kompositionen sein Krachorgan leiht. Allerdings: Reminiszenzen an Morbid Angel sind nicht von der Hand zu weisen. Und besser als manche von Trey Azagthoths Ergüssen der letzten Jahrzehnte ist UNICURSAL allemal.
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