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Oomph! RITUAL

NDH, Napalm/Universal (11 Songs / VÖ: 18.1.)

4.5/ 7
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Von Szenepionieren erwartet man naturgemäß musikalische Leitlinien. Oomph! haben in ihrer Karriere bereits zahlreiche Wegweiser in den Boden der Neuen Deutschen Härte gerammt, nach deren Ausrichtung ganze Bataillone von heimischen Bands marschiert sind. 2012 ging ihnen auf DES WAHNSINNS FETTE BEUTE ein bisschen der Gaul durch, das letzte Werk XXV (2015) gelobte Besserung. RITUAL soll nun die Weichen für die Zukunft stellen. Und, ja – es gibt immer noch diese Momente, in denen Oomph! kreativ und bezüglich des Melodiegefühls den Großteil der Konkurrenz (ich rede jetzt nicht nur von der Neuen Deutschen Härte) in einen dunklen Sack stecken.

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‘Achtung! Achtung!’ verkörpert im Chorus diese außerordentliche Exzellenz, ‘Tausend Mann und ein Befehl’ erzeugt große Sogwirkung, ‘Trümmerkinder’ lässt rhythmische Rückgriffe auf ‘Gekreuzigt’ zu, ‘Europa’ hätte in seiner Exzentrik Falco gefallen, und in ‘Seine Seele’ präsentieren sich die Niedersachsen wieder einmal als großartige Geschichtenerzähler. Und trotzdem bleibt ein Gefühl der Unzufriedenheit. Frontmann Dero sucht stimmlich einen raueren Ansatz. Das erinnert zwar an frühere Jahre, geht aber klar auf Kosten der besonderen Momente (schließlich gehört der Mann zu den Besten seines Fachs, nur hört man davon zu wenig). RITUAL fällt für Oomph!-Verhältnisse zu geradlinig aus, verkörpert zu wenig Band-eigene DNS und wirkt von den aktuellen Erfolgen anderer Bands getrieben. Für Szenepioniere ist das kein erfolgversprechender Ansatz.

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