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LEGION OF THE DAMNED Feel The Blade

Thrash Metal , Massacre/Soulfood 13 Songs / 51:41 Min. / 04.01.2008

6/ 7
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Foto: Massacre/Soulfood

Mit den beiden Nackenmalträtierern MALEVOLENT RAPTURE sowie SONS OF THE JACKAL haben sich Legion Of The Damned verdientermaßen innerhalb von lediglich zwei Jahren in die Champions League des Thrash Metal katapultiert. Da die Burschen auch an der Live-Front emsig unterwegs waren, wurde es Zeit für eine kleine Pause, um die Akkus aufzuladen und sich auf das nächste Werk vorzubereiten. Außerdem wollten Legion Of The Damned der Gefahr der Überpräsenz aus dem Weg gehen.

Einige werden sich nun fragen, wieso dann doch wieder im Jahres-Rhythmus ein Album erscheint. Diese Gedanken sind jedoch in Bezug auf FEEL THE BLADE zu relativieren: Anfangs versuchten die Holländer ja, ihre Vergangenheit zu vertuschen – aber da inzwischen eh jeder weiß, dass Legion Of The Damned aus Occult hervorgegangen sind, kam der Truppe die Idee, die finale Occult-Scheibe ELEGY OF THE WEAK remastered neu aufzulegen.

Ein Geistesblitz, da Songs wie ‘Nocturnal Predator’, ‘Slaughtering The Pigs’ oder ‘Obsessed By The Grave’ den Hörer wie eine Dampfwalze überrollen und niederstrecken. Es wäre zu schade gewesen, wenn diese Songs der breiten Masse vorenthalten geblieben wären, nachdem die damalige Plattenfirma für ELEGY OF THE WEAK bei der ursprünglichen Veröffentlichung 2003 nicht den kleinen Finger krumm machte.

Eine Schande, denn das gesamte Material ist toll: Es kommt ohne akustische, leise, entspannende Momente aus und wird zu keiner Sekunde eintönig oder gar langweilig – ganz klar die Folge der beeindruckenden kompositorischen Kompetenz der Niederländer. Es bollert und kracht in einem Zug, dass es eine wahre Freude für jeden Thrasher ist.

Absolut einzigartig, wie aggressiv und trotzdem differenziert und spielerisch perfekt die Band ihre klasse Songs präsentiert und dabei immer wieder zwischen schleppenden, treibenden Passagen und pfeilschnellen Teilen hin und her wechselt. Eine dreckigere, räudigere Stimme als die von Maurice Swinkels gibt es im gegenwärtigen Thrash-Genre eh nicht – was für eine fiese Sau! Stellt euch einen Mix aus der ungehobelten Brutalität von Kreators PLEASURE TO KILL und den tödlichen Riff-Salven von Slayers SHOW NO MERCY oder HELL AWAITS vor; denkt euch eine wuchtige, erdrückende und authentisch-lebhafte Produktion von Tasten-Guru Andy Classen dazu – und ihr wisst, was ihr von FEEL THE BLADE erwarten könnt.

Als Bonus sind die neuen Songs ‘Last Command’ und ‘Mask Of Terror’ sowie eine Cover-Version von ‘Chronic Infection’ von Pestilence – mit dem Gastgesang von Martin van Drunen – enthalten. Die limitierte Erstauflage enthält sogar eine DVD mit über zwei Stunden Bonusmaterial wie Studio- und Tour-Impressionen oder Live-Ausschnitten. Zudem dürft ihr euch über eine – im Vergleich zur Original-Version unterschiedliche – sehr aufwändige Verpackung mit blutigem Cover und Layout freuen.

FEEL THE BLADE ist eine Neuauflage der besonderen Art und deshalb der nächste wichtige Schritt für Europas derzeit ambitionierteste, frischeste und fleißigste Thrash-Armada.

Kommentare der Redaktion

Alte Songs, neue Songs – Hauptsache gute Songs. Und die liefern Legion Of The Damned am laufenden Band. FEEL THE BLADE ist ein Thrash-Feuerwerk, das von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß macht. Ein Riff-Bombardement jagt das nächste und legt die Stereoanlage in Schutt und Asche. Kein Wunder, dass an diesem holländischen Bollwerk in diesem Monat keine andere Band vorbei kommt. Killer!
Thorsten Zahn (6 Punkte)

Es war abzusehen. Bei diesem Horror-Soundcheck ist es schon viel einfacher sich als namhafte Band durchzusetzen. Und Qualität -, die bringen Legion Of The Damned ohne Frage mit. Auch wenn es sich bei FEEL THE BLADE um eine Neuauflage der bandeigenen Vergangenheit handelt (Stichwort Occult). Laune machen Riffs und Songs aber allemal. Und mir ist das speckige, gemütliche Ledersofa aus den 80ern um Welten lieber, als pseudo-innovativer Leichtkost-Hokuspokus, der diesen Monat über Gebühr meine Ohren vergewaltigte.
Anzo Sadoni (5 Punkte)

An der Qualität von Legion Of The Damned gibt es nichts zu rütteln: Die Holländer haben’s einfach drauf, wenn es darum geht, zielsichere, traditionelle Thrash-Granaten abzufeuern. Daran ändert sich auch auf FEEL THE BLADE nichts. Mehr als fünf Punkte sind dennoch nicht drin. Warum? Weil es unfair wäre, schließlich handelt es sich beim Gros der Stücke um (gelungene) Neufassungen alter Songs. Nichtsdestotrotz: ein verdienter Sieger, vor allem angesichts der Konkurrenz in diesem Monat, die bis auf wenige Ausnahmen schwächelt.
Petra Schurer (5 Punkte)

Nicht schon wieder. Ich fand SONS OF THE JACKAL letztes Jahr ja schon langweilig, und trotzdem gewann es den Soundcheck. Jetzt passiert mit FEEL THE BLADE genau das gleiche. Kein Wunder: Es hat sich ja nichts geändert. Altbackene Riffs zwischen Death und Thrash, eine typische Stimme, vorhersehbares Songwriting. So interessant wie das abgewetzt speckige Sofa aus den Achtzigern, das auch niemand mehr braucht.
Tobias Gerber (3 Punkte)

Ich kann mich nur voll und ganz dem Herren Gerber anschließen. Nicht nur, dass auf der „neuen“ Legion Of The Damned hauptsächlich alte Songs aus Occult-Tagen zu hören sind, die Kompositionen klingen einmal mehr wie „schon-mal-gegessen“. In Thrash-Dingen sind Legion Of The Damned sicher eine neue Macht, aber hört euch lieber Witchcraft an – weniger böse, dafür umso kreativer und definitiv nur frisches Liedwerk!
Christian Hector (4 Punkte)

Das Rezept kennen wir ja schon von Mamas Eintopf – aufgewärmt schmeckt’s besser. Im Falle von Legion Of the Damned gilt zudem: Welcher Songaufbau in den Achtzigern funktioniert hat, kann heute nicht falsch sein. Im Grunde erinnert auf FEEL THE BLADE alles an Slayer, ja, eigentlich klingt jeder Song sogar gleich – aber eben gleich gut. Die Nackenhaare stehen vor Legion Of The Damned/Occult jedenfalls gehorsam stramm.
Matthias Weckmann (5 Punkte)


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