Bemüht eine Band-Biografie Stichwörter wie Scandi- und/oder Action Rock und sind die wahlweise aus Stockholm oder – wie in diesem Fall – Göteborg stammenden Protagonisten passionierte Trucker-Cap- und Denim-Träger, beschleicht einen unweigerlich das mittlerweile doch mit einem Gähnen verknüpfte Gefühl, dass sich erneut eine Truppe Spätgeborener anschickt, mehr schlecht als recht die Hellacopters, Backyard Babies, Gluecifer oder Turbonegro zu beerben. Gut, de facto ist dies tatsächlich die Agenda von Scumbag Millionaire. Doch schafft es das Quartett mit Charakter, Chuzpe und vor allem schnellen wie zugleich starken Songs, die selbst Tresenschläfer um fünf Uhr morgens wieder frischwärts ans nächste Gezapfte zu bringen verstehen dürften, alle vorhergeschrittenen Bedenken wegzufegen.

Mit einer fachkompetenten, herrlich ungehobelten Produktion von Genre-Papst Tomas Skogsberg sowie partiellem, pointiertem Tasteninstrumenteinsatz versehen, kommt der Speed-verliebte Punk-, Garage- und glamouröse Rock’n’Roll Sound von Scumbag Millionaire, welcher New York Dolls und The Stooges deutlich näher steht als Kiss, unaufgesetzt rotzig, aber kompositorisch nie zu kaputt daher. Eine Band, die den Rock tatsächlich respektiert.

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