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Sigh Graveward

Plastic Head/Soulfood 10 Songs/ VÖ: erschienen

3.0/ 7
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Man muss nicht alles verstehen. Und erst recht nicht alles gut finden. Der Werdegang von Sigh beispielsweise ist ebenso abstrus wie schwer verdaulich. Das 1993er-Debüt SCORN DEFEAT erschien noch beim Euronymous-Label Deathlike Silence, und bald danach waren die Pforten des Wahnsinns geöffnet.

Auf den Folgewerken traf munter Metal auf Avantgarde auf Quatsch auf Klassik, und wurde der Heavy Metal der Achtziger mit merkwürdig programmierter Science-Fiction-Ästhetik verknüpft. Zu retten sind diese Japaner demnach schon lange nicht mehr, entsprechend wild geht es auch auf GRAVEWARD zu. Das Problem dabei ist nicht einmal die Grundidee, ein ambitioniert vielschichtiges, progressives Metal-Werk im Geiste italienischer Horrorschinken zu kreieren, sondern die stümperhafte Ausführung, die grausige Kellerproduktion, der wahllose Einsatz kunterbunter Stil­mittel zwischen grellen Synthies, ­Chören, blecherner Orchestration aus der Dose sowie der polarisierende Klargesang, der wohl nur hartgesottenen J-Rock-Fans taugt.

Der Versuch, italienische Horrorfilme der Siebziger zu vertonen, in allen Ehren, doch für eine progressive Kapelle bieten Sigh instrumental einfach zu wenig Aufregendes. Für die Trash-Schublade wiederum ist GRAVEWARD viel zu vertrackt und schwer zugänglich. Da lobe ich mir doch das mittlerweile zehn Jahre alte Irrsinnsmanifest GALLOWS GALLERY. Und hätte nicht gedacht, das eines Tages mal zu sagen.

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