Eigentlich ein klarer Fall von „Dass ich das noch erleben darf!“, liegt doch das letzte der bisher ohnehin eher spärlichen Lebenszeichen von Sun Of The Sleepless 13 Jahre zurück. Andererseits ist Markus Stock (Vision Bleak, Empyrium, et cetera pp.) jemand, der diese irgendwie typisch deutsche kategorisierende Schizophrenie konsequent zu Ende lebt: Stilistische Vielfalt drückt sich bei ihm schon immer in einer Vielfalt von Bands und Projekten aus, bezeichnenderweise war das letzte Lebenszeichen von Sun Of The Sleepless gewissermaßen eine Split-CD mit sich selbst in einer anderen „Inkarnation“, als Nachtmahr.
Jetzt also hat Markus Sun Of The Sleepless wieder aktiviert, und das Resultat TO THE ELEMENTS kann sich klar am damaligen Anspruch messen lassen: Black Metal, der sich unzweifelhaft vor den Großen der norwegischen Szene gegen Mitte der Neunziger verneigt. Ulver sind einer der zentralen Einflüsse in Stocks Schaffen, hier erbaut er ihnen ein schlichtes, aber effektvolles Denkmal, in dem von Darkthrone bis Burzum noch einige andere Nuancen kraftvoll eingearbeitet sind. Natürlich steckt unausweichlich Nostalgie in der Magie, die TO THE ELEMENTS entwickelt, und naturgemäß wirkt diese Magie umso besser, je dichter die eigene musikalische Indoktrinierung am Urknall der zweiten Black Metal-Welle stattgefunden hat. Für mich ein Album wie die gute Küche „von Muttern“: unspektakulär und sehr befriedigend.