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Tanzwut DIE TANZWUT KEHRT ZURÜCK

Mittelalter-Rock, NoCut/SPV (12 Songs / VÖ: 28.5.)

4.5/ 7
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Nach mehr als einjährigem Lockdown dudelt der Tanzwut-Dudelsack zum Glück immer noch, tröten weiterhin die Tröten, pfeifen die Pfeifen, schallt die Schalmei – und sogar Gitarre, Bass und Schlagzeug ­machen exakt das, wofür sie einst er­dacht wurden: Auf dem zehnten Album DIE TANZWUT KEHRT ZURÜCK der Berliner Mittelalter-Rock-Band bekommt jeder das, was er erwartet hat und seit mehr als zwanzig Jahren mit Tanzwut in Verbindung bringt. Dazu liefert die pathetische Stimme von Frontmann Teufel wie gewohnt wortgewaltige Texte zwischen privat und sozialkritisch, fordernd und sensibel, martialisch und einfühlsam. Manchmal allerdings auch mit einem ganzen Bündel von Binsen-/Lebensweisheiten – Achtung: Im Saltatio Mortis-Duett ‘Pack’ schlagen die Klischees geradezu Purzelbaum.

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Natürlich bleiben auch Überraschungen nicht aus: ‘Die Geister die wir riefen’ mit seinem tanzbaren Tango-Groove ist stilistisch in Frankreich angesiedelt, das direkt an­schließende ‘Johan’, die Heimathymne ‘Berlin’ und das Albumfinale ‘Virus’ verbinden Electro/EBM-Elemente mit hartem Rammstein-Riffing, während man in den beiden „feinsten“ Songs ‘Narziss’ und ‘Allein’ wohltuend an die großen Tage der deutschen Minnerocker Ougenweide erinnert wird. Macht summa summarum ein Album, das einerseits komplett in der Tanzwut-Tradition steht, andererseits dokumentiert, dass das Ideenfüllhorn weiterhin munter sprudelt.

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