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The Flaming Sideburns SILVER FLAMES

Rock, Svart/Cargo (12 Songs / VÖ: 23.4.)

5/ 7
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Okay, drehen wir das Rad der Geschichte zurück: Man trägt wieder Parkas, Schlaghosen, Plateauschuhe und Nicky-Pull­over. Auf den Straßen sieht man neuerdings pinkfarbene VW Käfer, Renault 4, Citroën-Charleston-Enten oder Opel Kadetts, und die Frisuren sind auch dann lang und strähnig, wenn man eigentlich zu Spliss und Haarausfall neigt. Ja, richtig, wir sprechen von den 1970ern – eine Zeit, in die The Flaming Sideburns wie die Faust aufs Auge passen. Ihr Sound ist pur retro und riecht nach Patchouli-Öl und Dope. Aber darf es ein Album wie SILVER FLAMES anno 2021 überhaupt geben? Und ob! Sogar mehr denn je! Denn die finnische Band ist ein Paradebeispiel dafür, dass traditioneller Rock niemals aussterben wird. Und dass ein guter Song ein guter Song ist.

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Dabei stört kaum, dass die Herren Suksi, Jutila & Co. frisuren- und klamottentechnisch gar nicht nach einer lang zurückliegenden Epoche aussehen, aber dafür werden ihre Gitarren stilsicher durch archaische Verzerrer, patinierte Tremolo-Effekte und laut schmatzende Fuzz-Pedale geprügelt. Zudem hat Drummer Jay Burnside sein Handwerk offenbar bei Simon Kirke (Bad Company) oder Brian Downey (Thin Lizzy) gelernt, und Frontmann Eduardo Martinez hätte auch einen passablen Krautrocker abgegeben. Okay, Hand aufs Herz: Nicht jede Nummer haut einen gleich um (‘A Song For Robert’ oder ‘Freak Out’ sind reichlich banal), aber die Seele stimmt, und der Sympathiefaktor tendiert sowieso gen Mondlandung – die war allerdings 1969.

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