The Halo Effect MARCH OF THE UNHEARD

Melodic Death Metal, Nuclear Blast/Warner (12 Songs / VÖ: 10.1.)

5.5/ 7
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Stanne-Fans kommen dieser Tage wahrlich auf ihre Kosten: Nach dem neuen Dark Tranquillity-Album im Sommer sowie dem Cemetery Skyline-Debüt im Herbst beginnt das neue Jahr folgerichtig mit der zweiten Errungenschaft von The Halo Effect. Die 2022 ins Leben gerufene, von METAL HAMMER zum „Rising Star“ gekürte Zusammenkunft von In Flames-Ehemaligen schert sich weiterhin wenig um Sound-Vergleiche oder von externen Stimmen unterstellte Konkurrenzansinnen, sondern frönt dem, was ihr seit jeher im Blut liegt: Melodic Death Metal im ureigentlichen Sinne – mit Growls, stürmischen Riffs und ordentlich Tempo, anschmiegsamen Blubbermelodien, einem Hauch nordischer Melancholie und der richtigen Prise Emotionalität, um zu bewegen, aber nicht in die Kitschfalle zu tappen.

Insbesondere in der (durchgehend harsch intonierten) ersten Hälfte kommt die Aggressivität keineswegs zu kurz und ballern Songs wie der verspielte Headbanger ‘Detonate’, ‘Our Channel To The Darkness’ oder ‘What We Become’ durchaus deftig aus den Boxen; gen Ende begehrt ‘The Burning Point’ mit aller Härte auf, bevor das flirrende, von Chören gezierte Instrumental ‘Coda’ den 44-Minüter sanft ausleitet. In ihrer Gesamtheit läuft die Platte fast schon lächerlich locker und leichtfüßig in die Gehörgänge (etwa ‘A Death That Becomes Us’) – auf Widerhaken (im Sinne von aus dem akustischen Standardmuster ausbrechenden Elementen) verzichtet das Quintett quasi konsequent. Damit erzielt es überragende Eingängigkeit und ein stetes, sanft umschmeichelndes Hörvergnügen, erschwert allerdings auch das Hervorheben einzelner Höhepunkte (was Connaisseure kompletter Alben keineswegs stören dürfte).

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Auf lange Sicht sollte Stanne darauf achten, dass seine Bands nicht zu austauschbar klingen und sich ihren eigenen Charakter bewahren, um sich (auch im Hinblick auf die Live-Darbietung) nicht gegenseitig zu kannibalisieren. Dies gelingt bislang dank unterschiedlicher Songwriter (hier federführend: Engelin, Strömblad) und Kernthemen sowie weisem Gesangseinsatz: So finden sich auf MARCH OF THE UNHEARD (abgesehen vom Intermezzo ‘This Curse Of Silence’, ‘Forever Astray’ und der mit Violinen veredelten Ballade ‘Between Directions’) hauptsächlich Growls, wobei auch dabei der Vergleich mit Dark Tranquillity auf der Hand liegt. Dass es Menschen geben soll, denen die Göteborger Helden kaum genug Musik mit derart hoher Qualität erschaffen können, ist allerdings auch kein Geheimnis.

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