Das Trio aus New York hat nicht nur eine lange Geschichte (das Band-betitelte Debüt erschien 1991) mit teilweise schlimmen Geschehnissen (Sänger/Gitarrist Chris Spencer, einziges verbliebenes Gründungsmitglied, wurde 1998 in Wien lebensbedrohlich zusammengeschlagen), sondern auch eine fantastische Diskografie mit einer Rundreise durch sämtliche relevanten Labels des guten Geschmacks:
Mit dem achten Album STERILIZE landeten Unsane bei Southern Lord, zuvor veröffentlichten sie bei unter anderem Relapse, Ipecac, Alternative Tentacles, Amphetamine Reptile, Matador, Man’s Ruin und Sub Pop. Mit gewohnt viel Blut auf dem Cover und sattem Noise Rock mit Cock and Balls in der Tradition ähnlich attitüdierter Bands wie Today Is The Day, NoMeansNo oder The Melvins holpert das Schlagzeug treibend die Aufforderung zum Wuchthieb mitten in die Frontknolle, der Bass rollt das Aggrogefährt unaufhörlich voran, und die schabenden Gitarren halten das Wut-Level oben.
Mitten in all diesem wütenden, elegant verzerrten Midtempo-Treiben agiert Spencers Halb-Schreien/Halb-Agitatieren in bester „We’re fucked“-Manier (gleichsam es auf STERILIZE einen Track dieses Titels gibt). Trotz dem ein oder anderen Lappenmoment ohne Biss ist auch Unsanes achtes Werk ein wütender Bastard, der dank seiner hinterfotzigen Art, Widerhaken auszuwerfen, ein Loslassen nahezu unmöglich macht.