
Zugegeben, der Gag mit der instrumentlosen Metal-Band (plus Schlagzeug) hat sich ein wenig totgelaufen. Was live noch immer für Unterhaltung sorgt, kann sich auf Albumlänge schon mal ziehen. Aber Van Canto entlocken ihren Stimmbändern ungerührt weiterhin seltsame Geräusche, die Bass, Gitarre und Keyboard ersetzen. Auf TRUST IN RUST gelingt ihnen das besser als zuletzt, das Titelstück, der Opener ‘Back In The Lead’ oder das „harte“ ‘Desert Snake’ überzeugen mit ausgefeilten Melodien und diversen cleveren Gimmicks, die sich oft erst nach mehrmaligem Hören erschließen.
Dazu gibt es mit dem Helloween-Cover ‘Ride The Sky’ einen weiteren interessanten Höhepunkt zu bestaunen, der vor allem live ziemlich gut ankommen dürfte. Klar, Gegner der Band wird das nicht überzeugen, sich eine Dreiviertelstunde lang ein Album ohne Gitarren in die Anlage zu schieben. Nummer wie das plakative ‘Javelin’ oder das irgendwie schiefe ‘Darkest Days’ erfordern schon ein gerüttelt Maß an Toleranz. Einen gewissen Charme kann man der Dame und den Herren aus Rheinland-Pfalz trotzdem nicht absprechen.
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