Vipassi SUNYATA

Progressive Metal, Seasons Of Mist/Soulfood (7 Songs / VÖ: 27.1.)

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Foto: Promo

Spätestens im Rahmen der letzten beiden Festival-Jahre hat der ein oder andere sein Herz an die Death-Prog-Weirdos Ne Obliviscaris verloren. Richtig, das ist die Band, die sich unter anderem durch gelungenen Einsatz von Crowdfunding oder Micropayments finanziert und es dadurch tatsächlich schafft, ihr Ding durchzuziehen. Der Status als „Geheim­tipp“ ist damit erst mal durch, was besonders in der Prog-Szene unter treuen Fans oft mindestens für ein weinendes Auge sorgt. Was wohl jeder Metaller zumindest ansatzweise nachvollziehen kann. Wenn man erst mal unter all den Fantastilliarden unbekannter Bands „die eine“ entdeckt, mutiert man ganz schnell zu Gollum, murmelt etwas von „… mein Schatz“ und will es erst mal nur für sich behalten. Solche Ne Obliviscaris-Freaks bekommen mit Vipassi (nach einem der transzendenten Buddhas benannt) jetzt genau das, was sie brauchen. Denn hier musizieren mit Gitarrist Benjamin Baret und Bassist Brendan „Cygnus“ Brown gleich zwei Mitglieder der Australier, und komplettiert wird das Line-up von Ben Boyle (ebenfalls Gitarre) sowie Schlagzeuger Dan Presland von A Million Dead Birds Laughing beziehungsweise Hadal Maw. Deren klar in Richtung Death Metal tendierender Instrumental-Prog ist verflucht gut gemacht, dürfte für den Durchschnittshörer allerdings zu schwere Kost sein. Und genau diese bietet das in ein hervorragendes Klangbild verpackte SUNYATA. Ja, diese Songs muss sich der Hörer erarbeiten, Songs wie das relativ schlüssige ‘Jove’ sind eben in der Unterzahl. Aber Platten wie diese sind auch nicht für die breite Masse gedacht, sondern sollten eher wie ein abstraktes Kunstwerk gesehen und geschätzt werden. Ein kleiner Kreis Auserwählter wird hiermit geradezu ekstatisch glücklich werden, und das sei ihnen verflucht noch mal auch gegönnt. Wer allerdings noch an Animals As Leaders zu kauen hat, sollte um Vipassi einen großen Bogen machen.


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