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VV NEON NOIR

Rock, Spinefarm/Universal (12 Songs / VÖ: 13.1.)

4.5/ 7
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Fünf Jahre hat sich Ville Valo Zeit gelassen, um nach dem offiziellen Ende von HIM (2017) mit seiner ersten Soloscheibe zurückzukehren – aus gutem Grund: Es ist klar, dass sein Material mit den Alben der finnischen Dark Rock-Götter verglichen wird, deren Karriere am Ende zwar nicht mehr von den ganz großen Erfolgen früherer Tage geprägt war, die jedoch eine absolute Institution darstellten. Das Ergebnis ist etwas ernüchternd. Das Charisma des 46-jährigen Sängers ist auf NEON NOIR noch immer beeindruckend, seine düstere Stimmfarbe unvergleichlich, das Songwriting durchweg hochklassig – aber es mangelt an Schärfe und Ausbrüchen. Man merkt diesem Debüt an, dass dem Frontmann das kritische Korrektiv anderer Band-Kollegen auf Augenhöhe fehlt. Auf der anderen Seite könnte man argumentieren, NEON NOIR klänge wie aus einem Guss.

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Dem ist tatsächlich so, allerdings entwickelt diese Scheibe im Umkehrschluss leider viel zu wenig Dynamik. Die Machart der Lieder ähnelt sich zu sehr, irgendwann wird es im Lauf der 57 Minuten arg vorhersehbar. Man nehme die berühmte HIM-Mixtur, raube den Pfeffer, würze das Ganze mit einer Prise Pop und schicke es an die Radiostationen. Das ist mir zu wenig, vor allem wenn man bedenkt, über welches Potenzial dieser Mann verfügt. Weniger als fünf Punkte musste ich einer Scheibe von Ville Valo noch nie geben. Das ist dann doch enttäuschend.


Ich pack den Kajal aus: Zwar war ich nie vollends Melancholiemitglied, doch mit seinem Solowerk hat mich der androgyne Finne. Vor allem, wenn er so schöne Ohrwürmer mit einprägsamen Melodien wie das Titelstück ‘Neon Noir’ zaubert, auch wenn es in ‘Loveletting’ arg wehleidig wird. Dass Ville Valo auch deftiger kann, beweist er im Intro ‘Echolocate Your Love’. Ein schönes Bündel Schnulze – nein, Entschuldigung: Romanze. Florian Blumann (5 Punkte)

Ein Debütalbum, welches sich durchaus als düsteres Reifezeugnis begreifen lässt, ohne dass die ebenso noch deutlich hörbaren Verbindungen zu HIMs Erbe gekappt würden. Dem Stilverständnis und der akustischen Ästhetik von Achtziger-New Wave stärker verbunden als den vergeblichen Versuch zu wagen, eine New Wave Of Finnish Love Metal zu initiieren, gelingt Ville Valo ein runder, vielversprechender Solokarriere-Start. Frank Thiessies (5 Punkte)

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