Wenn Candace Kucsulain zum Mikro greift, schrillen immer noch die Alarmglocken – so auch im Intro zum neuen Walls Of Jericho-Album NO ONE CAN SAVE YOU FROM YOURSELF. Nach acht Jahren meldet sich das US-amerikanische Quintett musikalisch zurück.
In der Zwischenzeit wurde Nebenprojekten nachgegangen, zudem brachte Kucsulain ein Töchterchen zur Welt. Wer nun glaubt/befürchtet, dass sich dieser Familienzuwachs in irgendeiner Form mildernd auf die neuen Lieder auswirken würde, kann beruhigt die Nackenkrause zurechtrücken. Erst bei Song fünf (‘Fight The Good Fight’) entspannt sich die Stimmung etwas. Bis dahin setzt es permanenten Backenbolero, der im Vergleich zur letzten Scheibe THE AMERICAN DREAM (2008) vorzugsweise im Takt des Hardcore zuschlägt. ‘Fight The Good Fight’ verkörpert eher einen hundertsekündigen Ausbruch als ein klar strukturiertes Lied. Der Titel-Song ist solch ein trockener Kotzbrocken, dass man liebend gern irgendetwas und/oder irgendjemand in Stücke reißen möchte.
Für die Dynamik wäre es allerdings besser gewesen, mitunter einige melodischere Ansätze einzubauen (wie sie Walls Of Jericho beispielweise auf der EP REDEMPTION von 2008 präsentierten, die unter der Führung von Corey Taylor entstanden ist). Dafür klingt NO ONE CAN SAVE YOU FROM YOURSELF komplett authentisch und scheißt nachhaltig auf jeden Trend-Ansatz. Wer auf Hardcore aus den Neunzigern steht, der mit einigen metallischen Akzenten aufgepeppt wird, und zudem die vielleicht brutalste weibliche Stimme am Mikro erleben möchte, wird vom neuen Walls Of Jericho-Werk bestens vermöbelt.
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Bagman
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