Das ging schnell – zu schnell? Kaum mehr als ein Jahr nach dem Debütalbum KUARAHY legen White Stones den Nachfolger vor. Martin Méndez weiß die erzwungenermaßen freie Zeit ohne Opeth-Tourneeverpflichtungen also zu nutzen. Das kommt allen Fans entgegen, denn erneut erinnert sein Alleingang selbstverständlich an die todesmetallisch geprägten Alben der schwedischen Prog-Helden (‘Freedom In Captivity’). Zugleich beschreiten Méndez (der als Bassist und Gitarrist die Grundgerüste der Songs lieferte), Sänger Eloi Boucherie und ihre Mannschaft eigene Pfade, geben neben klassischen Death Metal- auch Jazz-, Rock- und Doom-Einflüssen ihren Raum (schön zu hören im mit acht Minuten längsten Stück ‘Iron Titans’), haben hörbar Freude am Spielen mit Rhythmen, Geschwindigkeiten und Klängen (‘To Lie Or To Die’) und verbreiten auf DANCING INTO OBLIVION eine – auch durch die Pandemiefolgen geprägte – düstere, hoffnungslose Stimmung.
🛒 DANCING INTO OBLIVION bei AmazonZu bekritteln ist bei aller instrumentalen und songwriterischen Kunstfertigkeit eine gewisse Beliebigkeit, die sich auch in der Tatsache widerspiegelt, dass drei instrumentalen Zwischenspielen nur fünf (selten über)lange Tracks gegenüberstehen. Womöglich rührt dieses Gefühl auch daher, dass man das Überraschungsalbum KUARAHY noch kaum verdaut und nie live erlebt hat – ein weiteres Opfer der Pandemie, und damit wiederum sehr passend im Kontext von DANCING INTO OBLIVION.
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