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Till Lindemann (Rammstein) über Sex, Lyrik und Grenzen

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METAL HAMMER-Ausgabe November 2013
METAL HAMMER-Ausgabe 11/2013

Till Lindemann, Frontmann von Rammstein. Live eine Bestie, hinter der Bühne schüchtern und belesen. Interviews zu Rammstein gibt er nur in Ausnahmefällen, in den letzten Jahren hat er sich der Musikpresse nur live on stage präsentiert. Im Zuge der Veröffentlichung seines zweiten Gedichtbands ‘In stillen Nächten’ lädt der 50-Jährige zur Audienz. METAL HAMMER folgt und erlebt Till Lindemann nahbar wie nie zuvor – eine kleine Sensation.

>>> das vollständige Interview lest ihr in der November-Ausgabe des METAL HAMMER

METAL HAMMER: In deinen Gedichten arbeitest du mit vielen starken, aussagekräftigen Bildern. Viele davon, wie das Messer, das Herz, Geschlechtsteile oder die Sonne, wiederholen sich. Zudem geht es in nahezu jedem zweiten Gedicht um Sex.

Till Lindemann: Das stimmt. Teilweise sogar in irgendwelchen Allegorien versteckt. Ich finde, Sex wird viel zu wenig bemustert, bemalt oder beschrieben. Sex kommt permanent im Leben vor, wird aber immer zu latent abgehandelt. Dabei begegnet er uns auf Schritt und Tritt, wenn man sich nicht gerade im Wald versteckt. Sex löst ständig Reize aus, mit denen auch in den Medien, im Fernsehen oder im Internet herumgespielt wird. Man kann keine zwei Meter laufen, kaum eine Webseite öffnen, ohne dass es einen sofort erwischt.

Nachts gibt es Hotlines, und kaum wird es draußen warm, ziehen sich die jungen Mädchen kurze Röcke an. Hinterherschauen darf man natürlich nicht, sonst ist man gleich ein Schwein. Alles ist irgendwie bigott, auf der anderen Seite jedoch erwünscht – ganz eigenartig. Man macht es zwar moderat und salonfähig, wundert sich aber anschließend über die Reaktionen, die es auslöst. Wir sind einfach immer noch zu sehr an unsere Vorfahren gebunden. Ich finde, dieses Thema wird unterschätzt und nicht richtig auf seine Wichtigkeit hin beleuchtet.

METAL HAMMER: Sollen deine Gedichte demnach die Wirklichkeit aufzeigen?

Till Lindemann: Ja, natürlich. Aber ich renne nicht mit erhobenem Zeigefinger herum und behaupte: So ist es! Ich habe einfach meine Themen, die sich zugegebenermaßen gelegentlich wiederholen, aber immer unter neuen Gesichtspunkten. Das Problem, dass wir mit Sexualität eingewickelt werden und auch sind, ist nun einmal Tatsache. Es will nur niemand wahrhaben. Ich würde nicht gerade behaupten, dass ich sexbesessen wäre, aber es spielt eine große Rolle in meinem Denken und dem Umgang mit anderen Menschen.

Du gehst in irgendein Büro, und die Empfangsdame hat einen Riesenvorbau, ein tiefes Dekolleté – der Mann wird hinschauen. Und wenn man das beobachtet, fällt einem auf, wie unterschiedlich das passiert: Manche gucken verschämt hin, andere ganz offensichtlich, wiederum andere schauen ihr zunächst in die Augen und tun dann so, als ob sie nachdenken, um den Blick in Richtung Dekolleté zu senken. Und dann sitzt da noch die Ehefrau, die sofort zu keifen beginnt, wenn der Mann wieder zurück auf seinen Platz kommt – und genau das ist eine Geschichte wert. Denn es ist verlogen. Warum darf man das nicht machen? Jeder schaut hin, und jeder weiß, dass hingeschaut wird, denn die Frauen tragen es nach außen. Aber sieht man wirklich hin, hat man sofort ein Problem.

METAL HAMMER: Bist du mitunter an Grenzen gestoßen? Gab es Themen, für die dir die Worte fehlten?

Till Lindemann: Nein.

Weiterlesen könnt ihr in der November-Ausgabe des METAL HAMMER.

Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 11/13“ und eurer Adresse an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

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Judas Priest: Britisches Vibranium

Das komplette Interview mit Judas Priest findet ihr in der METAL HAMMER-Märzausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo! Von noch größerem (grafischen) Interesse als die zuvor beschriebenen digitalen Pyrotechniktücken des Video­chats dürfte indes die Beobachtung sein, dass hinter Halford bereits das Artwork des neuen Albums im Maxi-Plakatformat prangt. Hatte FIREPOWER mit dem erstklassigen Entwurf des chilenisch-italienischen Fantasy-Künstlers Claudio Bergamin noch eine Brücke zu den klassischen Judas Priest-Cover-Gestaltunge von Douglas Johnson gespannt (der für die visuelle Umsetzung jener kultigen Reihe von SCREAMING FOR VENGEANCE bis TURBO verantwortlich zeichnet),…
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