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Tony Iommi über die letzten Momente mit Ozzy Osbourne

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Am Morgen des 22. Juli ist Ozzy Osbourne nach langer, schwerer Krankheit im Kreise seiner Angehörigen verstorben. Der Prince Of Darkness hat diese Welt jedoch nicht verlassen, ohne vorher einen würdigen Abschied hinzulegen. Am 5. Juli spielte er seine letzte Show mit Black Sabbath in Birmingham. Dort, wo vor mehr als 55 Jahren alles begann. Zusammen mit Bill Ward, Geezer Butler und Tony Iommi legte Ozzy Osbourne 1969 den Grundstein des Heavy Metal.

Nach so vielen Jahren der Freundschaft und des gemeinsamen Musizierens (mit Unterbrechungen) fällt der endgültige Abschied entsprechend schwer. Das gibt auch Tony Iommi in einem bewegenden Interview mit ITV News an. „Ja, es war ein Schock für uns. Als ich es gestern hörte, konnte ich es einfach nicht begreifen.“ Immerhin habe der Gitarrist erst einen Tag zuvor eine SMS von Ozzy bekommen, weshalb ihm die Nachricht vom Tod seines Freundes „einfach unwirklich, surreal“ vorkam.

Entschlossen

Iommi gibt jedoch auch an, dass Osbourne schon bei den Proben für seinen letzten Auftritt „nicht gut ausgesehen“ hat. „Ich glaube, er hat einfach durchgehalten, um die Show zu spielen. Ich denke wirklich – und Geezer und ich haben gestern Abend darüber gesprochen –, dass er durchgehalten hat, und kurz danach hat er es getan und sich von den Fans verabschiedet. Und das war dann eigentlich das Ende.“ Dass dieser Tag wichtig für Ozzy war, steht eigentlich außer Frage. Immerhin hat er hart für seinen Auftritt „trainiert und versucht, sein Bestes zu geben“. Iommi glaubt, Ozzy „hatte das Gefühl: ,Das ist es, das Letzte, was ich jemals tun werde.‘ Ob er dachte, er würde sterben oder so, weiß ich nicht. Aber er wollte es unbedingt und war fest entschlossen.“

Nach dem Auftritt sei der Sänger zunächst in seine Garderobe gebracht worden. Vor seiner Abreise sei er jedoch noch einmal vorbeigekommen, „um sich zu verabschieden und ein bisschen zu plaudern. Und es schien ihm so weit gut zu gehen.“ Iommi berichtet weiter: „Als ich vorgestern die SMS von ihm bekam, in der er schrieb, er sei müde und habe keine Energie mehr. Da dachte ich: ,Oh je!‘“ Ozzys gesundheitliche Probleme seien auch bei den Proben vor ein paar Wochen unübersehbar gewesen. Deshalb „wollten wir ihn nicht jeden Tag bei der Probe dabeihaben. Er hätte es einfach nicht ausgehalten.“

Den Rest der Zeit haben die Musiker „über die alten Zeiten geredet und gelacht.“ Iommi zufolge war Ozzy dann auf der Bühne „bewegt und zugleich frustriert, weil er aufstehen wollte. Man konnte sehen, dass er versuchte aufzustehen. Aber es bedeutete ihm alles.“ Ebenso wie vielen anderen. So war der Tag in Villa Park letztlich ein Tag des Abschieds. „Ich bin wirklich froh, dass wir es gemacht haben, denn es war für alle ein letzter Moment“, erklärt Tony Iommi, und hält abschließend fest: „Es war das Ende der Band und wir werden das nie wieder machen.“ 

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Heidi Skrobanski schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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