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Im Rock’n’Roll-Delirium bei: Imperial State Electric

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Doppelschlag an einem Donnerstagabend: Imperial State Electric, die Band um den ehemaligen Hellacopters-Mastermind Nicke Andersson, steht längst auf eigenen Beinen und beehrt uns an diesem Abend zunächst mit einer intimen Akustik-Session im Ramones-Museum, um danach im Magnet Club unter Strom erst so richtig einzuheizen.

Eine neue Scheibe haben die sympathischen Schweden zwar nicht im Gepäck (was aber dieses Jahr noch folgen soll), scheinbar jedoch eine Menge gute Laune und den Drang Live zu performen. Tourte man doch bereits Ende letzten Jahres ausgiebig durch Europa, um das damals neu erschienene Album POP WAR den Fans näher zu bringen. Wenig Neues also aus dem Hause Imperial State Electric, dafür aber umso mehr Spaß.

Mehr oder weniger pünktlich um 17Uhr öffnen sich dann die Pforten des legendären Ramones Museums. Es ist eng und vor allem heiß im stimmungsvoll beleuchteten Ambiente, was angesichts des freien Eintritts wenig verwundert. Überall prangern Poster und Shirts der einstigen Vorreiter der Punkbewegung, was sich die Imperialisten später auch zum Anlass nehmen sollten, den ein oder anderen Ramones-Gassenhauer zum Besten zu geben.

Mit einem noch etwas verlegenen Grinsen und kleineren technischen Problemen betritt das Quartett dann die Bühne. Die teils auftretenden Feedback-Geräusche bekommt man zwar im Laufe des 40-minütigen Sets nicht ganz in den Griff, das tut der Stimmung aber letztlich keinen Abbruch. Nicke und Co. zocken sich zunächst locker lässig durch einige teils neu arrangierte Songs des eigenen Repertoires, wie etwa ‘Sheltered In The Sand’, ‘Uh Huh’ oder ‘I’ll Let You Down’ und kommen dann ab der Hälfte der Spielzeit auf eben jene Namensgeber des schmucken Ladens zu sprechen. “You can’t say no to Ramones at a Ramones Museum,” scherzt der gut aufgelegte Frontmann. Recht hat er und so bestehen fast 50 % der dargebotenen Stücke der durchweg gelungenen Session aus Coverversionen.

Dass sich die Band gerne Songs anderer Kapellen zu Eigen macht, ist nichts Neues und sollte auch beim eigentlichen Hauptgig am Abend ein ums andere Mal zelebriert werden. Zunächst betreten aber Satan Takes A Holiday die Bretter im noch etwas spärlich besetzten Magnet Club. Was sich auf Platte noch etwas anstrengend anhört, funktioniert Live umso besser. Das schwedische Trio zieht mit einem satten Sound, ordentlicher Bühnenpräsenz und verrücktem Auftreten mehr und mehr Leute vor die Bühne.

Wenn Drummer Svante Nordström mal nicht gerade dabei ist, seine Felle zu malträtieren, versucht er sich mit dem Animieren des Publikums. Spätestens mit der aktuellen Singleauskopplung ‘Who Do You Voodoo’, die fast wie eine Hommage an The White Stripes’ ‘Blue Orchid’ wirkt, ist die Party dann aber ohnehin schon im Gange. Mit einem ausgewogenen Querschnitt beider Alben verabschiedet sich die Truppe nach gut 40 Minuten und geht mit einigen kühlen Getränken in den wohlverdienten Ferien- äh, Feierabend.

Nach kurzer Umbaupause heißt es dann wiedermal ‘Es darf getanzt werden’. Bereits nach den ersten Minuten ist klar: Die Akustik–Session von Imperial State Electric war nur ein ganz, ganz kleiner Vorgeschmack dessen, was Nickes Truppe erst mit eingestöpselten Gitarren im Stande ist abzuliefern. Es ist einfach herrlich anzusehen, mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit hier ans Werk gegangen wird. Die enorme Spielfreude des Quartetts springt sofort auf das Publikum über und bringt Kopf und Bein unweigerlich zum Wippen. “Wir versuchen auf der Bühne einfach nur unsern Spaß zu haben,” verrät Gitarrist Tobias Egge nach dem Konzert. Das sieht man den schweißtreibenden Schweden zu jeder Sekunde an.

Da verkommt es auch fast schon zur Nebensächlichkeit, welche Songs überhaut gespielt werden. Egal ob neu oder alt, Eigengewächs oder Cover, waschechter Rock’n’Roll oder doch lieber Boogie-Woogie-Power-Pop-Potpourri, alles wirkt wie aus einem Guss und wird frenetisch bejubelt. Auffällig hierbei sind vor allem Bassist Dolph de Borst und Tobias Egge, die gesanglich im Vergleich zur letztjährigen Tour mehr und mehr in den Vordergrund rücken, was einzelne Stücke noch variabler erstrahlen lässt.

Als kleinen Vorgeschmack werden dann sogar noch zwei Kompositionen aus dem kommenden Album präsentiert, von denen sich eine als echte Iron Maiden-Alternative zu ‘Running Free’ herauskristallisiert… ganz im bandeigenen Imperial-Stil natürlich.

Nach gut einer Stunde musikalischem Exzess kommt dann, was kommen muss, aber niemand so recht wahrhaben will: Die Band verlässt schweißgebadet die Bühne. Nach kurzer Verschnaufpause lassen es sich die Schweden aber natürlich nicht nehmen, nochmal zurückzukommen, um mit satten sieben Zugaben die Hütte endgültig zum Brennen zu bringen. Dieser formidable Auftritt sollte an jenem Abend noch mit ein, zwei… viel Bier begossen werden. Imperial State Electric: Immer wieder gerne!

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