Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Rush Clockwork Angels

Progressive Metal, Roadrunner/Warner 12 Songs / 66:06 Min.

7.0/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von
Foto: Roadrunner

Da Rush-Nerds diese Scheibe sowieso kaufen werden, nähern wir uns dem 20. Studioalbum der Kanadier mit den Ohren eines bislang zögerlichen Rush-Sympathisanten. Zunächst fällt auf, dass CLOCKWORK ANGELS trotz der beinahe 40-jährigen Bandgeschichte ein zeitgemäßes und ungewöhnlich hartes Werk ist, welches in seiner Frische auch Spätgeborene und Musiktheorie-Verweigerer beeindrucken kann. Die Songs wirken beim ersten Eindruck, als wären sie mal eben so ganz nebenbei entstanden und lassen durch ihre Leichtfüßigkeit jeglichen Gedanken an komplizierte Kopfmusik verblassen.

Schnell verliert man durch die verblüffend eingängig scheinenden Stücke die Prog-Scheu und versinkt unmerklich in einem Universum aus Klängen und Rhythmen. Dabei helfen die ersten Songs ‘Caravan’ und ‘BU2B’, welche bereits vor zwei Jahren als Vorboten veröffentlicht wurden und quasi als alte Bekannte das Tor ins musikalische Wunderland öffnen. Dort angekommen, gibt es schwelgerische Harmonien (‘The Wreckers’) und artistische Rhythmen (‘Seven Cities Of Gold’) zu entdecken, während man von eingeflochtenen orientalischen Elementen (‘The Anarchist’) verzaubert wird. Streicher und Keyboards, große Melodien und kleine Details, augenzwinkernde Selbstzitate, ein fantasievolles lyrisches Konzept der Reise durch eine wundersame Steampunk-Welt – auf CLOCKWORK ANGELS ist einfach so viel von allem!

Und trotz ihrer Fülle wirken die Songs nie überfrachtet, was auch an Produzent Nick Raskulinecz liegt. Dieser hat für Rush einen vielschichtigen und – im räumlichen Sinn – großzügigen Klangkörper geschaffen, in welchem die Musik ihre gesamte Pracht entfalten kann. CLOCKWORK ANGELS ist quasi eine Rock-Reise in 3D, kann im Rush-Kontext in der Top 5 des Band-Kataloges einsortiert werden und ist, um es mal ganz simpel zu formulieren, ein fabelhaftes, rundum fantastisches Album!

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Rush :: Clockwork Angels Tour

Rush :: Time Machine 2011: Live In Cleveland

Year Long Disaster BLACK MAGIC Review


ÄHNLICHE ARTIKEL

David Ellefson begeistert von Geddy Lees Biografie

David Ellefson nannte Geddy Lees Biografie „ein verdammt großartiges Buch“. ‘My Effin’ Life’ ergründet neben der Rush-Karriere auch Lees Familiengeschichte.

Für Geddy Lee war das beste Konzert nicht mit Rush

Man würde denken, das wichtigste Konzert für Geddy Lee war das letzte mit seiner Band Rush. Tatsächlich war es aber das erste ohne sie.

Rush haben darüber diskutiert, einen Drummer zu engagieren

Rush schließen aktuellen Aussagen zufolge nicht aus, jemals wieder auf der Bühne zu stehen. Womöglich holen sich die Progger einen Ersatz-Drummer.

teilen
twittern
mailen
teilen
Tipps + Hilfe: Wie man als DIY-Band eine Tournee organisiert

Steht man als (nicht nur Nachwuchs-)Band ohne Label, Promoter oder Manager da, gilt es viele Hürden und Probleme selbst zu meistern. Matt Bacon (Dropout Media, Prophecy Productions) und Nate Carson (Drummer von Witch Mountain) geben ausführlich Info darüber, was es alles zu beachten gilt (mit Dank an Metal Injection). Beide sind Profis in Sachen Tournee-Organisation. "Also lasst uns in die Grundlagen eintauchen und die Schlüsselfragen aufgreifen um zu erkennen, ob eure Band bereit für die Herausforderung ist, in den Van zu steigen und einige Shows zu spielen", eröffnet Bacon. Woher weiß man, dass man bereit ist, zu touren? "Es ergibt…
Weiterlesen
Zur Startseite