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Arcturus Arcturian

Avantgarde, Prophecy/Soulfood 10 Songs / VÖ: 8.5.

6.0/ 7
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Nein, es ist kein zweites LA MASQUERADE INFERNALE. Und erst recht kein zweites ASPERA HIEMS SYMFONIA. Will ja auch niemand. Viel wichtiger ist nämlich, dass die norwegischen Avantgarde-Kosmonauten Arcturus nach zehn Jahren Stille mit einem Album zurückkehren, das gleich in mehrfacher Sicht ihrem Ruf als Priester des musikalischen Wahnsinns gerecht wird: Grenzenlos in Sachen Kreativität, Einfallsreichtum und Vielschichtigkeit, fordernd für den Hörer – und dennoch sofort als die Band zu erkennen, die in den Neunzigern mit Musikern von Emperor, Ulver oder Mayhem für zwei der visionärsten Werke verantwortlich war, die je aus einem Black Metal-Fundament erwuchsen.

ARCTURIAN ist eine kompromisslose Weiterführung jener Weltraummission, die bei den Norwegern stets auf den vorherigen Werken fußte und diese dann kopfüber in neue Kosmen, Sphären und Dimensionen katapultierte. Die Bedrohlichkeit des schroffen Debüts wird ebenso spürbar wie der psychotische Totentanz des Faust-Konzeptalbums LA MASQUERADE INFERNALE. Organischer und weniger steril als zuletzt tanzen Arcturus auf ihrer selbst geschärften Klinge zwischen klirrender Raserei, elektronischer Avantgarde, progressiven Strukturen und dem theatralischen Klargesang von ICS Vortex.

Band-Gründer und oberster Irrsinns-Poet Steinar „Sverd“ Johnsen weiß noch immer sehr genau, wie er seinen Weltenkreuzer steuern und welche Hebel und Knöpfe er drücken muss, um auch ARCTURIAN scheinbar mühelos als avantgardistische Metal-Sinfonie erblühen zu lassen, deren Bedeutsamkeit erst langsam in den Verstand des Hörers sickert. Aber in Sachen Langzeitwirkung waren Arcturus ohnehin schon immer unerreichbar.

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